Geschichte des VfB Wiesloch

31. Oktober 1907

Es ging in das für den Wieslocher Fußballsport so ereignisvolle Jahr 1907.

Der Fußballsport hatte bereits in Deutschland die ersten Wurzeln geschlagen. Wie in England, dem Mutterland des Fußballsportes, waren auch bei uns zunächst die Schüler die Träger des Fußballspiels. Trotz aller Anfeindungen, die aus den Reihen der Obrigkeit kamen, scharten sie im Laufe der Zeit immer mehr Anhänger und Bewunderer um sich.

Auch in unserer schönen Weinstadt war es nicht anders. Im Sommer 1907 trafen sich allabendlich auf dem Meßplatz junge Menschen, meist Schüler oder frühere Schüler der Realschule, um dem Fußballspiel zu huldigen. Es war zunächst nur eine kleine Schar, die nach und nach immer mehr Sportbegeisterte anzog. Aus allen Schichten der Bevölkerung kamen sie, aus Freude am Spiel und am sportlichen Wettkampf. Bei der Ausübung des Fußballsportes gab es auch keine gesellschaftlichen Schranken und keinerlei Standesdünkel. Es wurde allerdings zum größten Teil noch wild gespielt. Die Tore wurden jeweils durch zwei auf die Erde gelegte Steine markiert. Auch von einer einheitlichen Sportbekleidung konnte noch nicht die Rede sein. Schiedsrichter traten selten in Erscheinung.

Allmählich wuchs immer mehr das Bedürfnis, sich mit Gleichgesinnten in anderen Ortschaften zu messen und regelrechte Vergleichskämpfe auszutragen. Um diesem Bedürfnis Rechnung zu tragen, gründeten in unserer Stadt im Anschluß an die Sommerferien 1907 vierzehn besonders begeisterte Fußballanhänger im Café Will den ersten Wieslocher Fußballklub unter dem Namen WFC 07. Soweit ohne urkundliche Unterlagen überhaupt noch festgestellt werden kann, waren bei der ersten Gründungsversammlung am 31.10.1907 die nachstehenden Gründungsmitglieder anwesend: 

1907 – Anwesende Gründungsmitglieder

Groß, Rudolf, stud. phil., Prof.
Stöckinger, Josef, stud. jur.,
Zirkel, Georg, Banklehrling,
Schleich, Karl, Banklehrling
Blink, Hermann, Banklehrling
Aisweiler, Franz, Seminarist
Müller, Louis, Buchdrucker,
Zimmermann, Fritz, stud. pharm.
Gerstner, Otto, Schüler
Schleid, Fritz, Schüler
Weigert, Karl, Schüler,
Haberzettel, Wenzel, Banklehrling,
Kammerer, Rudolf, Verwaltungslehrling
Hack, Hermann, Seminarist

1908 

Der neugegründete Verein stand bis zum Frühjahr 1908 unter der tatkräftigen Leitung des damaligen Studenten der Philologie Rudolf Groß. Im Frühjahr 1908 übernahm Herr Josef Stöckinger die Führung des Vereins. Kapitän war weiter stud. phil. R. Groß bis 1909. Das Vereinslokal wurde in den „Engel“ verlegt. Hauptziel war es zunächst, einen für den Fußballsport geeigneten Platz zu finden, zumal der Spielbetrieb inzwischen immer lebhaftere Formen angenommen hatte. Nach harten Kämpfen mit den dem Fußballsport wenig freundlich gesinnten Herren der Stadtverwaltung kam schließlich ein Pachtvertrag über einen Geländestreifen am Staatsbahnhof - Auwiese genannt zustande. Dieses Gelände sollte dann für geraume Zeit der Tummelplatz für die begeisterten Fußballfreunde werden. Der Spielverkehr mit benachbarten Vereinen wurde immer intensiver, mußte aber leider immer wieder wegen der widrigen Platzverhältnisse unterbrochen werden. Wiederholt stand das Gelände je nach der Jahreszeit unter Wasser. Des öfteren wanderten daher die eisernen Torstangen vom Platzgelände weg einige hundert Meter weiter westlich auf verbotenes Nachbarfeld. Nach Beendigung der Spiele wurden die Tore jeweils aus ihrer Verankerung gelöst und zum Schutze vor Beschädigung, Verlagerung oder Verlust in das damalige Anwesen Flegenheimer (heute Auto-Hofmann) zur Aufbewahrung verbracht, von wo sie dann vor jedem neuen Spiel wieder zurückgetragen und neu aufgebaut werden mußten. Das erste Spiel gegen Viktoria Heidelberg 1905 ging mit 6:0 in Heidelberg verloren. 

Doch bald erzielte die junge Wieslocher Mannschaft gegen andere Heidelberger und Bruchsaler Vereine recht gute Erfolge. Am 12. 1. 1908 wurde die Germania Forst bei 15 Grad Kälte mit 12:0 geschlagen. Die Farben des Vereins waren damals Schwarz-Rot.

1909

Seit dem Herbst 1909 lag die Vereinsführung in den bewährten Händen des damaligen Finanzassistenten Peter Schmitt, die dieser bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges innehatte.

1911

Mit der Zeit nahm der Spielbetrieb noch größeren Umfang an, und das Sportgelände am Staatsbahnhof genügte bald auch den Bestimmungen des Verbandes nicht mehr. In dieser Notlage stellte Gutsbesitzer Zimmermann in Alt-Wiesloch die sogenannte Königswiese zur Verfügung. Im Jahre 1911 kam es dann noch zum Erwerb eines größeren, besser geeigneten Geländes am Nußocher Bergwerk, das dann im Jahre 1912 mit Pokalspielen eingeweiht wurde.

Der Verein widmete sich nicht nur dem Fußballsport, sondern auch der Leichtathletik. Darüber hinaus besaß er außerdem eine Wanderabteilung, die die Mitglieder des öfteren hinaus in die Berge des Odenwaldes, Schwarzwaldes und Pfälzer Waldes führte.

Die Leichtathletikabteilung war besonders regsam. Sie veranstaltete fast jährlich – bis zum Jahre 1914 – kleinere und größere Sportfeste, bei denen auch Mitglieder des Vereins erfolgreich waren; so Dr. Groß im Kugelstoßen, Zirkel im Weit- und Dreisprung, Louis Müller im Langlauf, Hermann Blink im Speerwerfen (Badischer Meister 1912) und Kramer im Kugelstoßen und Fußballweitstoß. Die Zahl der Mitglieder wuchs immer mehr an, so daß auch eine zweite Mannschaft aufgestellt wurde.

11. März 1911

Der WFC tritt dem Süddeutschen Fußballverband bei. 

 

1912

Als der Verein bereits in hoher Blüte stand und sich unter einer gut funktionierenden Organisation einen Namen gemacht hatte, schlossen sich im Jahre 1912 außerhalb des WFC 07, kaum der Schule entlassene, fußballbegeisterte junge Leute zusammen und bildeten eine selbständige Mannschaft. Es waren dies: Peter Deschner, Karl Winter, Georg Winter, Karl Förderer, Nikolaus Braun, Otto Knecht, Eduard Hock, Alfred Wallischek, Bernhard Knörr, Wilhelm Böhli, Josef Heinrich, Hermann Daniel. Diese Spieler waren damals keinem Verband angeschlossen, sie spielten sozusagen wild und trugen Freundschafts- und Pokalspiele mit gleichorganisierten Mannschaften benachbarter Orte aus. Sie waren bald im Volksmund unter der Bezeichnung „Klepperlesverband“ bekannt. Auch trugen sie ihre Spiele überall da aus, wo sie gerade geeignetes Gelände vorfanden (Ausladeplatz, Meßplatz, Sieberswiesen und Stadtacker). Auch diese jungen Menschen waren von hohem Idealismus und großer Sportbegeisterung getragen. Zu Fuß, mit Fahrrädern und zum Teil mit Pferdefuhrwerken ging es jeweils zu den auswärtigen Spielen.

 

1914/15

Mit Beginn des ersten Weltkrieges wurde zunächst allenthalben der Spielbetrieb eingestellt. Unbarmherzig zerriß der Krieg alle zukunftsfrohen Pläne. In Scharen zogen die ehedem fußballbegeisterten Sportler, die bislang nur den friedlichen Wettkampf gekannt hatten, hinaus in das blutige Völkerringen, um ihrer vaterländischen Pflicht zu genügen. Die Sportplätze lagen brach und die Funktionäre des Vereins hatten zunächst nur die Aufgabe, die Verbindung zwischen Heimat und Front aufrechtzuerhalten. Aber schon bald regten sich wieder junge Kräfte, um bereits im Jahre 1915 einen neuen Verein unter dem Namen „Viktoria Wiesloch“ zu gründen. 

Die verantwortlichen Vorstandsmitglieder:

Erster Vorsitzender: Gottfried Breyer
Zweiter Vorsitzender: Fritz Filsinger
Kassierer & Schriftführer: A. Wallischek
Vereinsdiener: Anton Hornig
Hermann Daniel
Ernst Schildhorn

 

Da die meisten der jungen Leute noch in der Lehre standen, waren sie nicht in der Lage, sich ihre Sportkleidung selbst zu beschaffen. Deshalb wurden Sammlungen durchgeführt. Als Spender taten sich besonders die Eheleute Lidicky und Wallischek, die damaligen Besitzer des Gasthauses „Zum Adler“ und der Weinstube Stöckinger, sowie die Eheleute Stöckinger u. a. hervor. Das damalige Vereinslokal war die Brauerei Weckesser, Inhaber Josef Schropp. Auch bei diesem Verein waren Idealismus und Kameradschaft groß.

Um die gleiche Zeit wurde in unserer Heimatstadt von jungen Wieslochern, die jeweils auf Urlaub waren, ein dritter Verein unter dem Namen „Olympia“ ins Leben gerufen.

1917

Im Jahre 1917 kam dann der auch unter erheblichen Opfern provisorisch aufrechterhaltene Spielbetrieb völlig zum Erliegen. 

31. Januar 1919

 

Die 1915 gegründeten neuen Vereine „Viktoria“ und „Olympia“ waren nicht mehr als ein Provisorium. Doch bereits am 31. Januar 1919 schließen sich die drei Vereine „WFC“, „Viktoria“ und „Olympia“ in der Brauerei Weckesser zum Verein für Bewegungsspiele,dem VfB Wiesloch, zusammen. Als Sportplatz dienten wie früher die sogenannte Auwiese und die Königswiese in Alt-Wiesloch. Der erste Vorsitzende des Vereins war Herr Zirkel, der nach kurzer Zeit die Leitung an Herrn Josef Stöckinger abgab.

 

1920

 

Schon bald trat wieder die leidige Platzfrage in den Vordergrund, da der Sportplatz am Bergwerk verlorenging und die beiden erstgenannten Plätze den Erfordernissen eines regulären Spielbetriebes nicht mehr länger entsprachen. Um diesen Notstand zu beheben, schlossen sich sämtliche Wieslocher Sportinteressenten zu einer Gemeinschaft zusammen, um die Gemeindeverwaltung Wiesloch zur Überlassung eines geeigneten Spielgeländes zu bewegen. Am 16. Mai 1920 taten die begeisterten Sportanhänger ihre Forderung anläßlich eines Sternlaufs durch die Straßen der Stadt mit anschließender Kundgebung auf dem Marktplatz nochmals in eindrucksvoller Form kund.

 

1921

 

Dieser Appell hatte bald den gewünschten Erfolg, und unter der tatkräftigen Leitung des damaligen Vorstandes, Herrn L. Heinrich, und des Spielführers Hermann Hack, damals Hauptlehrer in Wiesloch, sowie der Mithilfe vieler Mitglieder des Vereins wurde der Platz auf der Gerbersruhe am 8. Mai 1921 anläßlich eines großen Sportfestes eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Namhafte Kräfte aus dem Lager der Leichtathletik, insbesondere aus Heidelberg, Mannheim, Karlsruhe, Pforzheim und Stuttgart waren hierbei vertreten. Der Held des Tages war der südd. Meister Fritz aus Stuttgart, der die weitaus meisten Siege verzeichnete. Auch bewährte Kräfte aus den Reihen des VfB, wie Hermann Blink im Speerwurf, Kramer im Kugelstoßen und Romacker im Krikettballwerfen, taten sich hervor und zeigten, dass in unserem Verein nicht nur Fußballsport getrieben, sondern auch lebhaftes Interesse für den leichtathletischen Wettkampf vorhanden war. Der Verein hatte nun ein neues Sportgelände, das jedoch noch lange Jahre ein Sorgenkind des Vereins bleiben sollte, weil der schlammige Untergrund an manchen Spieltagen die Gegner wegen Unbespielbarkeit des Spielfeldes unverrichteterdinge wieder heimreisen ließ.

1924

 

Dank des Entgegenkommens der Stadtverwaltung und einiger Wieslocher Firmen wurde dieser Übelstand aber bald behoben, so daß allmählich ein geordneter Spielbetrieb möglich war. Im Jahre 1924 übernahm Herr Kellings die Führung des Vereins. Unter seiner Leitung wurde im Jahre 1924/25 im Entscheidungsspiel gegen Phönix Heidelberg die B-Meisterschaft errungen.

Dieser Erfolg war das Ergebnis eines besonders guten Mannschaftsgeistes der damaligen Spieler Josef Böhli, Hermann Kupfernagel, Eugen Schropp, Fritz Dangel, Eugen Günther, Emil Größer, Heini Helten, Heinrich Steinmann, Georg Weimer, Heinrich Ziefle und Hans Ding.

1927

 

Die Vereinsgeschichte wäre unvollständig, wenn nicht an den unvergeßlichen, langjährigen Schriftführer Alfred Marschall, genannt „Leeder“, erinnert würde. Was alles an der Drehscheibe und auf den Schaufensterstangen abrollte, ginge in kein Buch. Ein Idealist im wahrsten Sinne des Wortes, ihm soll deshalb in dieser Festschrift in Dankbarkeit gedacht sein. Im Jahre 1927 wurde das erste Auslandsspiel gegen die Schweizer Mannschaft Klein-Hüningen auf dem Gerbersruh-Sportplatz in Gegenwart der bis dahin größten Zuschauermenge ausgetragen.

1929/30

 

Bis zur Generalversammlung 1929 war Herr Kellings 1. Vorsitzender des Vereins. Als dieser 1929 von Wiesloch wegzog, wurde Herr Kaufmann Braun zum 1. Vorsitzenden gewählt. Dieser trat aber aus gesundheitlichen Gründen bereits bei der Generalversammlung 1930 von seinem Amt zurück. Herr Ehrmann übernahm dann bis zur Generalversammlung 1935 das Amt des 1. Vorsitzenden.

1931

 

Im Jahre 1931 gelang es unter starker Konkurrenz, den Meistertitel in der A-Klasse zu erringen. Zu diesem schönen Erfolg trugen in erster Linie das von Herrn Maus (Friedrichsfeld) geleitete Training und ein prächtiger Kameradschaftsgeist der Spieler bei. 

Das Besondere war, daß nach der Meister-schaftsfeier nochmals ein Entscheidungsspiel angesetzt werden mußte, da Handschuhsheim Protest eingelegt hatte. Durch einen klaren 4:1-Sieg im Wiederholungsspiel bestätigte dann die Mannschaft des VfB erneut ihr Können. Zu dieser Zeit hatte sich der Verein auch bei der Verbandsbehörde einen guten Ruf geschaffen. Der Verband übertrug dem Verein das Gaujugendsportfest, das zu einem großen sportlichen und finanziellen Erfolg wurde. Auch der damalige Bürgermeister der Stadt Wiesloch ließ es sich nicht nehmen, die vielen auswärtigen Gäste anläßlich dieses Sportfestes im Namen der Stadt zu begrüßen.

1932

 

Im Jahre 1932 wurde unter dem Vorsitz des Herrn Ehrmann im Rahmen eines besonderen Festaktes das 25jährige Bestehen des Vereins gefeiert. Neben den Glückwünschen der befreundeten Vereine wurden der VfB hierbei auch die besten Wünsche der Stadtgemeinde durch Herrn Bürgermeister Dr. Gröppler entgegengenommen. Besonders schöne Leistungen brachte der Festsonntag mit den Pokalkämpfen, an denen sich die Vereine der Umgebung mit ihren stärksten Mannschaften beteiligten. Auch die leichtathletischen Kämpfe nahmen das Interesse des sehr zahlreichen Publikums in Anspruch.

Nach dem Jubiläumslahr war der Verein nicht mehr sehr erfolgreich. Obwohl das Training unter der Leitung des Herrn Maus in spieltechnischer Hinsicht immer mehr Fortschritte brachte, reichte es nicht aus, um die vielen Leistungslücken, die durch Unfälle hervorgerufen worden waren, auszugleichen.

1935/36

 

Im Jahre 1935 übernahm Herr Gustav Ruder den Vorsitz. In diesem Jahr gelang es der ersten Mannschaft, mit einem bisher noch nie gesehenen Kampfgeist die Meisterschaft der Bezirksgruppe Ost zu erringen. Die Mannschaft des VfB war damals auf dem gefürchteten Gelände der Gerbersruhe der Schrecken aller Gegner. Kaum eine Gästemannschaft nahm aus Wiesloch auch nur einen Punkt mit nach Hause. In einem harten Kampf, Kopf-an-Kopf Rennen zwischen den Mannschaften des Sportvereins Schwetzingen und des VfB, gelang es im letzten Spiel gegen Kirchheim, den Meistertitel zu erringen. Dieser große Erfolg ging vor allem auf die tatkräftige und umsichtige Mannschaftsbetreuung des damaligen Spielausschußvorsitzenden Willi Blum zurück, der es verstand, die erste Mannschaft zu einer schlagkräftigen, kameradschaftlichen Einheit zusammenzuschweißen. Die nach harten Kämpfen errungene Meisterschaft wurde besonders glanzvoll gefeiert. Die fußballbegeisterte Bevölkerung der Stadt Wiesloch ließ es sich nicht nehmen, den Siegestag am Abend mit einem Fackelzug und mit einer einmaligen Meisterschaftsfeier zu beschließen.

Bei den sich anschließenden Spielen gegen Sandhofen um den Aufstieg in die Gauliga blieb unserer Mannschaft leider der Erfolg versagt.

Saison 1936/37

 

Der Geist der Mannschaft blieb aber trotzdem ungebrochen, denn am Ende der Verbandsrunde 1936/37 war der neue Meister, diesmal allerdings nur auf Grund des besseren Torverhältnisses, wiederum der VfB Wiesloch.

Die siegreiche Mannschaft nahm dann an den Aufstiegsspielen zur Gauliga teil und konnte trotz erheblicher Spielerausfälle nach Abschluß der Runde einen achtbaren Mittelplatz belegen.

1939 – 1945

 

In den folgenden Jahren waren keine Höhepunkte zu verzeichnen; die Vorgänge am politischen Himmel warfen im übrigen schon ihre Schatten voraus. Es wurde zwar noch fleißig gespielt, aber es war kaum noch möglich, eine starke erste Mannschaft zusammenzuhalten. Die unvorhergesehenen Eingriffe in den Spielbetrieb nahmen immer mehr zu, bis dann die Ereignisse der Jahre 1939 und 1940 einen regulären Kampf um die Punkte nicht mehr zuließen. Während des Krieges wurde der Spielbetrieb, genau wie auch im ersten Weltkrieg, teilweise durch Urlauber aufrechterhalten, bis er dann 1945 völlig zum Erliegen kam. Herr Ruder mußte 1940 einrücken und der zweite Vorsitzende, Herr Steinkühler, übernahm die Führung des Vereins.

1945/46

 

Ebenso wie nach dem ersten Weltkrieg alle Entbehrungen und Not den Sportgeist nicht auslöschen konnte, so wurden auch im November 1945, nach dem tiefsten Niedergang des deutschen Volkes, die Sportideale durch die jungen Sportler aufs neue geweckt. Im Zusammenschluß aller Sportler unter einer „Sportgemeinde“ sollte in unserer Heimatstadt eine Basis gefunden werden, um der körperlichen Ertüchtigung neue Wege zu erschließen. Dieser Gedanke wurde von den alten VfB-Anhängern nicht geteilt. Sie wollten ihre nahezu 40jährige Tradition bewahren. So kam es am 28. April 1946 im Gasthaus ,,Zum Engel“ zu einer Versammlung, in der sich der VfB neu organisierte. Erster Vorsitzender wurde Adam Köhnlein, zweiter Vorsitzender Otto Gerold, Geschäftsführer und Kassier Robert Nähr, Spielausschußvorsitzender Herrling, Jugendleiter Bastian, Platzkassier Theo Hecker. Jetzt war auch wieder der erste organisierte Spielbetrieb mit Kreisspielen möglich.

1947

 

Bei der im Mai 1947 stattgefundenen Generalversammlung im „Adler“ erhielt der Verein seine von Dr. Klein ausgearbeitete Satzung. Dank des großen Entgegenkommens der Druckerei Hermann Braun war es möglich, diese Satzung zu drucken und jedem Mitglied zu übergeben. In diesem Jahr fand auch das 40jährige Vereinsjubiläum statt, das zu einem wahren Volksfest wurde, verbunden mit sportlichen Wettkämpfen in Leichtathletik, Fußball und Handball. Eines unserer ältesten Mitglieder, Herr Kellings, hielt die Festrede.

Im Vereinsjahr 1947/48 wurde die
1. Mannschaft unter ihrem damaligen Trainer J. Etz ungeschlagen Meister der 2. Amateurliga. Leider war dieser glanzvollen Mannschaft der Aufstieg in die höhere Spielklasse nicht vergönnt, da die damals geltenden Verbandsbeschlüsse ausnahmsweise einen Aufstieg nicht zuließen. Eine bittere Enttäuschung für die betroffenen Spieler und natürlich auch für viele Mitglieder, Freunde und Gönner des Vereins, zumal vielen die den Aufstieg ausschließende Regelung des Verbandes vorher nicht bekannt gewesen war. Auch die anschließend im Gasthaus „Zum Hirsch“ in Alt-Wiesloch stattfindende Meisterschaftsfeier vermochte die Gefühle der Enttäuschung nicht mehr ganz zu beseitigen.

1948

 

Das besondere Ereignis des Jahres 1948 in der Weinstadt Wiesloch war der Besuch einer Schweizer Mannschaft aus Schlieren bei Zürich in der Zeit vom 24. bis 26. Juli 1948. Diese Begebenheit war um so bemerkenswerter, da der FC Schlieren die erste ausländische Mannschaft war, die nach dem Krieg in Deutschland zu Besuch weilte.

Dem Besuch der Schweizer Gäste gingen viele, mühevolle Vorbereitungen voraus. Am Tage der Ankunft, dem 24. Juli, wurde den Gästen von der Einwohnerschaft, der Stadtverwaltung und der Vereinsführung ein überwältigender Empfang bereitet. Am Abend des gleichen Tages fand im Hotel „Zur Pfalz ein großes Festbankett statt, zu dem der Badische Fußballverband einige Herren der Verbandsführung und die Landesregierung einen hohen Beamten entsandt hatte. In vielen Ansprachen wurde die völkerverbindende Bedeutung sportlicher Beziehungen gewürdigt und den Gästen hierbei für ihre Schrittmacherdienste besonders gedankt. Eine Jodlergruppe der Gaste und gesangliche Darbietungen des einheimischen Gesangvereins „Liedertafel-Sängerkreis“ trugen zur Gestaltung des Abends bei.

Am Sonntag kam dann die sportliche Seite zu ihrem Recht. Fast 4.000 Zuschauer hatten sich auf dem fahnengeschmückten Gerbersruh Sportplatz eingefunden, die dann auch zwei rassige Spiele zu sehen bekamen. Im Vorspiel der 2. Mannschaft gab es einen 5:2-Sieg der einheimischen Mannschaft und auch im Hauptspiel mußten die Gäste, die sich noch durch ihren zu den Young Fellows Zürich  abgewanderten Nationalspieler Siegenthaler verstärkt hatten, der an diesem Tag besonders gut disponierten VfB-Elf einen 3:1-Sieg überlassen.

Noch im gleichen Jahr wurde der Besuch der Schweizer Gäste in der Schweiz erwidert. An dieser Reise nahmen 24 Spieler teil. Einige Vorstandsmitglieder des Vereins, die durch das Los ausgewählt werden mußten, kamen noch hinzu. Die Herren Müller und Groth vom Badischen Fußballverband, Trainer Traub und Kurt Schaffer vom Süddeutschen Fußballverband vermehrten noch die Zahl der Reiseteilnehmer. Am Morgen des 25. September 1948 wurde, bereits in gehobener Stimmung, in aller Frühe gestartet und die Reise, die über Freiburg, durch das herrliche Höllental, weiter über Donaueschingen, Singen, Schaffhausen und Zürich führte, war für alle Teilnehmer so kurz nach dem Kriege ein sensationelles Ereignis. Noch am gleichen Abend wurden die Gäste im Rahmen eines großangelegten Banketts feierlich empfangen und begrüßt, wobei auch ein Vertreter des Schweizer Bundesrates die besonderen Grüße seines Landes überbrachte. Ein großer Männerchor, eine Jodlergruppe, Alphornbläser und Fahnenschwinger, sowie ein von unserem verdienten Ehrenmitglied Jakob Lidicky improvisierter und geleiteter Chor sorgten für ein ausgezeichnetes Programm und eine ausgelassene Stimmung. Am Sonntagnachmittag wurden vor einem stattlichen Zuschauerkreis zwei Spiele ausgetragen, wobei die Gastgeber vergebens versuchten, die Vorspielniederlage wettzumachen.

Unsere erste Mannschaft kam trotz stärksten Widerstandes zu einem verdienten 2:0-Sieg und die zweite Mannschaft siegte gar mit 9:1. Der folgende Tag wurde mit interessanten und abwechslungsreichen Ausflügen und Besuchen in der schönen Stadt Zürich und deren Umgebung ausgefüllt.

Auf der Rückreise am nächsten Tag wurde in Singen noch ein Spiel gegen die verstärkte Ersatzliga des FC Singen ausgetragen, das die VfB-Elf mit einem begeisternden 7:0-Sieg beendete.

Ende 1948 trat der erste Vorsitzende Adam Köhnlein überraschend von seinem Amt zurück. Bis zur Neuwahl übernahm dann der damalige 2. Vorsitzende Dr. W. Klein die Vereinsgeschäfte.

1949

 

Im Jahre 1949 wurde Berthold Herrling zum Vorsitzenden gewählt. Er hatte die Vereinsleitung bis zum 3. Juni 1950 inne. 

Das Jahr 1949/50 war in spielerischer Hinsicht vielleicht das Unglücklichste der bisherigen Vereinsgeschichte. Nach glänzenden spielerischen Leistungen mußte die erste Mannschaft in der zweiten Hälfte der Rückrunde nach einer unglücklichen Sperre seines hervorragenden Torhüters Lindner bei einem vorübergehenden Vorsprung von 7 Punkten vor dem damaligen Tabellenzweiten Schwetzingen seine Meisterschaftshoffnungen begraben und am Ende der Verbandsrunde noch die Mannschaften von Schwetzingen und Leimen vorbeiziehen lassen. Schwetzingen als Tabellenführer und auch noch Leimen als Zweiter stiegen in die höchste Amateurklasse auf. Die VfB-Elf erreichte mit nur einem Punkt Abstand den 3. Tabellenplatz. Eine verhältnismäßig geringfügige Unsportlichkeit, die nach einem schleppend geführten Spruchkammerverfahren und mit einem, den Tatumständen entsprechend, zu hohen Spielverbot von acht Wochen geahndet wurde, hatte alle Anstrengungen und Hoffnungen eines ganzen Jahres zunichte gemacht. 

1951 - 53

 

Im Jahre 1951 übernahm Herr Köhnlein wieder das Amt des ersten Vorsitzenden. Er wurde im darauffolgenden Jahr in der Vereinsleitung wieder von Herrn Herrling abgelöst, der den Verein dann bis zum Frühjahr 1954 führte. In dieser Zeit wurden durch Spielerausfälle keine nennenswerten Erfolge mehr erzielt. Auch fiel in diesen Zeitraum der Austritt einiger Spieler, die sich der TSG Wiesloch anschlossen und dort eine selbständige Fußballabteilung ins Leben riefen.

Ein kleiner Lichtblick war die Erringung der Staffelmeisterschaft durch unsere A-Jugend im Jahre 1953 und in gesellschaftlicher Hinsicht eine interessant und abwechslungsreich gestaltete Winterfeier im Gasthaus „Zum grünen Baum“. Im Laufe des Abends wurden annähernd 60 treue Mitglieder des Vereins für 25jährige Mitgliedschaft durch Überreichung der silbernen Ehrennadel nebst Ehrenurkunde ausgezeichnet.

1954

 

Das Vereinsjahr 1953/54 war in sportlicher Hinsicht wenig erfolgreich. Eine notwendig gewordene Verjüngung der Mannschaft und die damit verbundene Umstellung, mangelndes Interesse einiger Spieler und zahlreiche Sportverletzungen waren nicht ohne Folgen geblieben, so daß die erste Mannschaft erst im letzten Spiel gegen Hemsbach vor einer stattlichen Kulisse von rund 1.500 Zuschauern den Klassenerhalt mit einem 4:1-Sieg sicherte.

In der am 22. Mai 1954 neugewählten Vorstandschaft übernahm R. Gaberdiel das Amt des ersten Vorsitzenden und Dr. Werner Klein wurde 2. Vorstand. Auch in der übrigen Besetzung der Gesamtvorstandschaft gab es grundlegende Veränderungen. Die nun folgende Spielzeit wurde zu einer Reihe von Freundschaftsspielen genutzt.

Das bemerkenswerteste Ereignis war ein großartiger 4:2-Sieg der damaligen A-Jugend gegen die fast komplette A-Jugend des
1. FC Kaiserslautern am ersten Pfingstfeiertag. Erwähnenswert ist auch noch das Juniorenturnier vom 8. August 1954, bei dem die Juniorenmannschaft von Sandhausen den Turniersieg davontrug und in welchem die Traditionsmannschaft des VfB eine Traditionsmannschaft des FC Kaiserslautern mit 9:1 besiegte. Gustav Keßler war wieder Torschützenkönig.

Die folgende Verbandsrunde, die zunächst mit einem wenig verheißungsvollen Start der ersten Mannschaft begonnen hatte, beendete die VfB-Elf nach Abschluß des Spieljahres trotz vieler Verletzungen und Sperrungen noch mit einem guten Mittelplatz. Das Training der Mannschaften leitete damals der ehemalige Waldhofspieler Brückl, dessen Mitwirkung in den Spielen jedoch keine nennenswerte Verstärkung bedeutete.

1955

 

Anläßlich der am 8. 1. 1955 im Gasthaus „Zur Rose“ stattfindenden Winterfeier überreichte der erste Vorsitzende dem langjährigen, früheren Vorstand und Ehrenvorsitzenden A. Köhnlein die goldene Ehrennadel des Badischen Fußballverbandes. Gleichzeitig wurden Peter Wagner mit der silbernen und Gustav Keßler mit der bronzenen Ehrennadel des Verbandes ausgezeichnet. Die Ehrung des letztgenannten war besonders erfreulich und angebracht, war Gustav Keßler doch durch seine beispielhaft vorbildliche sportliche Haltung, seine spielerischen Fähigkeiten, seinen unübertrefflichen Einsatz für die Belange des Vereins im Laufe seiner fast 20jährigen aktiven Tätigkeit zu einem wahren Idol für die fußballspielende Jugend geworden. In der Generalversammlung vom 4. Juni 1955 im Hotel „Zur Pfalz“ trat R. Gaberdiel von seinem Amt zurück und Dr. Behrens wurde mit überwältigender Mehrheit zum ersten Vorsitzenden gewählt. R. Gaberdiel übernahm das Amt des zweiten Vorsitzenden.

Die neue Verbandsrunde begann unter ungünstigen Umständen, mußte doch das erste Verbandsspiel infolge einer Platzsperre auf des Gegners Platz ausgetragen werden und nach mehreren Niederlagen erreichte die erste Mannschaft in der Vorrunde den vorletzten Tabellenplatz. Nach einer Steigerung in der Rückrunde belegte die Mannschaft am Schluß der Verbandsrunde noch einen guten Mittelplatz. Trainer der Mannschaft war damals de la Vigne. Die A-Jugend und auch die erste Schülermannschaft waren Staffelmeister geworden, die A-Jugend sogar ungeschlagen. Zum Gewinn der Kreismeisterschaft reichte es beiden Mannschaften jedoch nicht mehr. 

1956

 

In der Generalversammlung vom 26. 5. 1956 wurden die beiden ersten Vorstände in der gleichen Reihenfolge wiedergewählt. In der übrigen Vorstandschaft gab es einige Veränderungen. Im Hinblick auf das kommende Vereinsjubiläum wurde zusätzlich ein Vorbereitungsausschuß mit den Herren Köhnlein, Dr. W. Klein, Kramer, SeidI, Kellings und Wallischeck gewählt.

Für ihre Verdienste um den Verein wurden Alfons Stenger, Theo Hecker, Gustav Keßler, Walter Lehr, Erich Schnautz und Walter Zaich mit der silbernen Ehrennadel des Vereins ausgezeichnet.

In Vorbereitung auf die neue Verbandsrunde gelang es unter bemerkenswertem persönlichen Einsatz und unter großen finanziellen Opfern, insbesondere der ehemaligen Spieler G. Kesser und E. Schnautz sowie des 2. Vorsitzenden R. Gaberdiel und anderer Gönner des Vereins, die ungarischen Spieler Dora und Seres aus dem damaligen Flüchtlingslager Kislau dem VfB zuzuführen und in die Spielergemeinschaft einzubauen. Das Training der Mannschaften leitete damals der frühere Ligaspieler und bekannte Schiedsrichter Alfred Strößner, der de la Vigne abgelöst hatte. Herr Strößner entwickelte trotz seiner 60 Jahre eine bewundernswerte Aktivität und leistete dem Verein damals gute Dienste.

Dora und Seres wurden leider erst im Januar 1957 in die erste Mannschaft eingefügt, so daß die Mannschaft im Spieljahr 1956/57 nach sehr abwechslungsvollem Verlauf am Ende der Verbandsrunde nur den 6. Tabellenplatz erreichte. Der frühere „Torjäger“ und damalige Spielausschußvorsitzende Gustav Keßler war in den wohlverdienten Ruhestand getreten und der zur Luftwaffe eingerückte D. Filsinger hatten Sturmlücken hinterlassen, die nicht gleichwertig aufzufüllen war, so daß die Mannschaft nach Abschluß der Vorrunde an drittletzter Stelle lag. Durch die Mitwirkung der Neuzugänge Dora und Seres vermochte sich die Mannschaft jedoch in der Rückrunde erheblich zu steigern.

Im gleichen Spieljahr trat erstmals eine Juniorenmannschaft, die sich im wesentlichen aus der vorjährigen spielstarken A-Jugend gebildet hatte, in Tätigkeit. Gute Kameradschaft und spielerischer Ehrgeiz verhalfen der jungen Mannschaft zu einer beachtlichen Spielstärke, so daß sie nach Abschluß der Vorrunde ohne Punktverlust die Tabelle anführte. Zahlreiche Spielerausfälle, insbesondere durch Verletzungen bedingt, führten in der Rückrunde zu einigen Rückschlägen, so daß die Mannschaft hinter Sandhausen nur noch den 2. Tabellenplatz belegte. Die Verbandsrunde wurde damals mit folgenden Juniorenspielern bestritten: Hecker, Zirkel, Tutsch, Leutz, Fr. Lamade, W. Lamade, Schäfer, Thome, Stemmler, Pfister, Ament und Sauer.

Die neuformierte A-Jugend schlug sich ebenfalls beachtlich und erreichte in ihrer Staffel den 3. Tabellenplatz. Den größten Erfolg verbuchte die Schülermannschaft, erreichte sie doch am Ende der Verbandsrunde mit einem sagenhaften Torverhältnis von 115:3 die Staffelmeisterschaft, wobei Mittelstürmer Uwe Stöckinger fast die Hälfte der Tore auf sein Konto brachte. Die Krönung des Erfolgs war die Erringung der Kreismeisterschaft durch einen harterkämpften 2:1-Sieg gegen die spielstarke Schülermannschaft der SG Kirchheim.

Im Kampf um die Badische Jugendmeisterschaft mußte die seit Jahresfrist ungeschlagene Schülermannschaft gegen Buchen eine unglückliche 3:2-Niederlage hinnehmen und schied so aus dem weiteren Wettbewerb aus.

Saison 1957/58

 

Nach Abschluß der Spiele im Frühjahr 1957 wurde die neue Vorstandschaft gewählt.

Nach wechselvollen Jahren Vereinsgeschichte und nach einem halben Jahrhundert des Dienstes an der körperlichen Ertüchtigung der Jugend feierte der Verein in der Zeit vom 15. bis 20. Juni 1957 sein großes 50jähriges Vereinsjubiläum, das mit einem Festbankett im Festzeit auf dem Gerbersruhsportplatz eingeleitet wurde. Musikstücke der Wieslocher Stadtkapelle und Liedvorträge der Männergesangvereine ,,Liedertafel-Sängerkreis“ und „Sängerbund-Freundschaft“ gaben den musikalischen Rahmen. Nach der Eröffnungsansprache durch den ersten Vorsitzenden Dr. Behrens und einer Gedenkminute für die gefallenen und verstorbenen Mitglieder des Vereins hielt der frühere Vorsitzende des Vereins, Karl Kellings, die Festrede, in der er einen Überblick über die vergangenen
50 Jahre der Vereinsgeschichte gab und abschließend die anwesenden Mitglieder aufforderte, auch in Zukunft dem Verein die Treue zu halten. Anschließend wurden zahlreiche verdiente Mitglieder mit der goldenen und silbernen Ehrennadel ausgezeichnet bzw. zu Ehrenmitgliedern ernannt. Viele Gruß- und Ehrenworte wurden im weiteren Verlauf des Festabends von Vertretern der Gemeinde, Behörden, Verbänden und Vereinen an den Jubiläumsverein gerichtet und in diesem Zusammenhang noch eine Anzahl Mitglieder mit der Verbandsnadel ausgezeichnet. 

Am Sonntagvormittag fand am Ehrenmal im Stadtpark die Totenehrung des Vereins statt. Nach einem Musikstück der Stadtkapelle und einem Chor der vereinigten Männergesangvereine gedachte der erste Vorsitzende der zahlreichen gefallenen und verstorbenen Mitglieder des Vereins und legte einen Kranz am Ehrenmal nieder. 

In sportlicher Hinsicht war das Jubiläum mit einem Spiel der Juniorenmannschaften von Schwetzingen und Wiesloch eingeleitet worden, wobei die Wieslocher Mannschaft einen hart erkämpften 4:2-Sieg errang. Am Sonntagnachmittag erreichten die sportlichen Veranstaltungen ihren Höhepunkt, traf doch im Hauptspiel der Jubiläumswoche eine spielstarke Auswahl aus den Vereinen Wiesloch, Leimen und Nußloch (Seres, Voll, Platzek, Hecker, Bleiholder, Ostringer, Becker, Dora, Frey, Besser und Olbert) auf die komplette Ligaelf der Wormotia Worms. Rund 1000 Zuschauer erlebten trotz drückender Hitze ein ausgezeichnetes, spannendes und jederzeit offenes Spiel, in dem die Auswahlmannschaft nach einer hervorragenden Gesamtleistung am Ende nur knapp mit 3:5 Toren unterlag. Im Vorspiel zweier AH-Mannschaften war die Wieslocher AH-Elf noch einem technisch hochstehenden Spiel der Gästeelf aus Worms klar mit 6:2 distanziert worden, wobei es G. Keßler gelang, die zwei Gegentore zu erzielen.

Die eigentlichen Turnierspiele hatten bereits vor dem Hauptspiel begonnen. Sie zogen sich bei der Teilnahme von 12 Turniermannschaften bis zum Donnerstagabend hin und boten abwechslungsreiche und spannende Kämpfe. Turniersieger wurde der SV Mingolsheim im Endspiel gegen den VfB Rauenberg mit einem 2:1-Sieg. Auch die erste Mannschaft des VfB bestritt zwei Spiele. Am Montag trug sie im Rahmen des Turniers ein Freundschaftsspiel gegen die TSG Plankstadt aus, das mit einem gerechten 2:2 endete. Am Donnerstag traf sie in dem Propagandaspiel des Turniers auf die spielstarke Elf des VfB Leimen und mußte nach einer ausgezeichneten zweiten Halbzeit nach einem Pausenrückstand von 1:3 eine unglückliche 2:3-Niederlage hinnehmen. Auch Unterhaltung und Geselligkeit kam während der Festwoche zu ihrem Recht. Am Mittwochabend fand im Festzeit ein großer bunter Abend statt und die übrigen Abende waren in fröhlicher Stimmung mit Tanzveranstaltungen und kameradschaftlichen Zusammenkünften ausgefüllt.

An dieser Stelle soll rückblickend in dankbarer Erinnerung all derjenigen verdienten Mitglieder des Vereins gedacht werden, die mit der Vorbereitung und Durchführung des Vereinsjubiläums betraut waren; insbesondere der verantwortlichen Gestalter des Festbuches
H. Kramer, Dr. W. Klein und H. Lidicky. 

In der dem Vereinsjubiläum folgende Verbandsrunde 1957/58 gelang es der ersten Mannschaft nach glänzenden Leistungen den zweiten Tabellenplatz zu erringen. Kunibert Becker war inzwischen zu dem Verein zurückgekehrt. Leider konnte er infolge der durch den Vereinswechsel bedingten Sperre erst im Laufe der Spielrunde eingesetzt werden. Bei seinem rechtzeitigen Einsatz hätte es an der Erringung der Meisterschaft keinen Zweifel gegeben. Becker brachte der ersten Mannschaft durch sein zügiges Spiel und sein glänzendes Verständnis mit Dora und dem klug spielenden Mittelfeldregisseur Gerhard Hecker im Sturm die bisher so oft bemängelte Gefährlichkeit und Durchschlagskraft. Großartige Siege wurden errungen und es war für die Zuschauer oft eine Augenweide, diese hervorragende Mannschaft in Aktion zu sehen.

Saison 1958/59

 

Die am 7. Juni 1958 in der Generalversammlung im Hotel „Zum Adler“ neu gewählte Vorstandschaft blieb weiter unter der bewährten Leitung der beiden Vorstände Dr. Behrens und R. Gaberdiel und wies im übrigen wenige Veränderungen auf. Auch Gustav Keßler blieb weiterhin Spielausschußvorsitzender.

Im Spieljahr 1958/59 erreichte die erste Mannschaft nach wechselvollem Kampf nur den 6. Tabellenplatz. Die Spieler Dora und Seres hatten inzwischen den Verein unter etwas schmählichen Umständen verlassen und mit ihrem Weggang vielen treuen Anhängern eine große Enttäuschung bereitet. Auch durch Spielausfälle und eine ungerechtfertigte Sperre der Spieler Platzek, Becker und Östringer war die Spielstärke der Mannschaft im Laufe der Verbandsrunde erheblich gemindert worden. Der alte Haudegen G. Keßler mußte wiederholt einspringen. Ein besonderer Lichtblick war die Erringung der Kreismeisterschaft durch die B-Jugend.

Saison 1959/60

 

Am 9. Mai 1959 wurde im Hotel „Zur Pfalz“ eine neue Vorstandschaft gewählt. Die Vorstandschaft setzte sich im wesentlichen wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender Adam Köhnlein, 2. Vorsitzender L. Winter,
1. Geschäftsführer Th. Hecker, 2. Geschäftsführer, Protokollführer und Pressewart H. Lidicky, 1. Kassier R. Nähr, 2. Kassier Josef Gaiser, Spielausschußvorsitzender A. Voll, Beisitzer K. Wagenblaß, W. Blum, A. Kuhn. Jugendleiter H. Franz. Gleichzeitig wurde ein neuer Ältestenrat aus den Herren Köhnlein, Kellings, Dr. W. Klein, Keßler und Kupfernagel gebildet. Die Arbeit der neuen Vorstandschaft stand unter einem ungünstigen Stern. Bereits die Regelung der Trainerfrage hatte der damaligen Vorstandschaft große Sorge bereitet. Die Beibehaltung des vorübergehend eingesetzten Trainers H. Rieger scheiterte. Verhandlungen mit dem früheren Ligaspieler und Trainer Gärtner führten zu keinem guten Ende. Schließlich wurde der aus Rheinau stammende Trainer Zieger gewonnen. Viele Spieler hatten im Laufe der Zeit das Interesse am Spielen verloren. Die verantwortlichen Mitglieder des Spielausschusses hatte alle Hände voll zu tun, in der jeweiligen Spielerversammlung 22 Spieler zum Einsatz für die kommenden Spiele zu bewegen. 

Die Folgen blieben nicht aus; erreichte doch die erste Mannschaft in der Vorrunde trotz einiger guter Spiele nur den drittletzten Tabellenplatz. Hinzu kam noch, daß das inzwischen freigegebene, neu erbaute Stadion für die Spieler völlig ungewohnt war und sie nun unter wesentlich anderen Umständen spielen mußten. Eine Umstellung, die sich erst in der Rückrunde richtig auswirken sollte, denn die Mannschaft vermochte auf dem neuen Spielfeld kaum noch ein Spiel zu gewinnen. Sie war zum ersten Mal nach dem Krieg zum ,,Punktelieferanten“ geworden und nur noch in Auswärtsspielen vermochte sie ihr Punktekonto etwas zu verbessern. Mit dem letzten in Waibstadt mit 1:6 verlorenen Verbandsspiel war der Abstieg in die A-Klasse besiegelt. Auch die finanzielle Lage des Vereins war damals äußerst angespannt. Es mußte ein Überbrückungskredit in Höhe von 3000,- DM aufgenommen werden, für die sich alle Vorstandsmitglieder verbürgten.

Saison 1960/61

Die Generalversammlung vom 14. 5. 1960 führte zu einem grundlegenden Wechsel in der Vereinsführung. Dr. Behrens übernahm das Amt des ersten Vorsitzenden, Hans Kramer wurde 2. Vorsitzender und Jakob Esser Spielausschußvorsitzender, der sein Amt aber bereits nach drei Monaten wegen beruflicher Überlastung wieder zur Verfügung stellen mußte. Da die Durchführung der Wahl bezüglich eines Teils der Vorstandsmitglieder auf unüberwindliche Schwierigkeiten stieß, mußten am 11. Juli 1960 in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung die restlichen Mitglieder des Vorstandes gewählt werden. Willi Beck übernahm das Amt des Spielausschußvorsitzenden. Die neue Vorstandschaft stand vor schwierigen Aufgaben, sollte doch schon im neuen Spieljahr der Wiederaufstieg in die 2. Amateurliga erreicht werden. Mit der Verpflichtung des Oberlehrers Winkler aus Plankstadt zum neuen Trainer wurde bereits der erste Schritt hierzu getan. Auf Grund seiner großen pädagogischen Fähigkeiten, der Ausstrahlungskraft seiner Persönlichkeit und eines diszipliniert durchgeführten Trainings, verstand er es in verhältnismäßig kurzer Zeit, die erste Mannschaft wieder zu einer schlagkräftigen, kameradschaftlichen Einheit zusammenzufügen. Im übrigen hat er unendlich viel für die Betreuung der Mannschaften getan. Er war nicht nur Trainer, sondern auch väterlicher Freund und Berater der Spieler in allen Belangen des täglichen Lebens. Er wurde zu einer großen Stütze und Entlastung auch für die übrige Vorstandschaft. Unerwähnt bleiben darf an dieser Stelle auch nicht die umsichtige und auf große spielerische Erfahrungen gestützte Leistung des Spielausschusses durch den damaligen Vorsitzenden W. Beck. Wesentlich zu der spielerischen Aufwärtsentwicklung trug aber die Einfügung der neu hinzugekommenen Spieler Kropf, Mölleken und Gimpel in die erste Mannschaft bei. Dies war in erster Linie der Verdienst von Jakob Esser, der sich in tatkräftiger und umsichtiger Weise um eine Hebung der Spielstärke bemühte. Unterstützt wurde er hierbei von dem 2. Vorsitzenden H. Kramer. Mit je einer Niederlage in der Vorrunde und in der Rückrunde wurde die neuformierte erste Mannschaft am 3. 4. 1961 neuer Meister der A-Klasse, Staffel 1. In den folgenden Aufstiegsspielen zur zweiten Amateurliga unterlag die Mannschaft nach einem etwas unglücklichen Verlauf gegen Mönchzell (Meister der Staffel 2) 4:3 und erreichte im Rückspiel auf eigenem Platz trotz drückender Überlegenheit nur ein 1:1. Mönchzell wurde damit Kreismeister und erster Aufsteiger in die Amateurliga. Die nun notwendig gewordenen weiteren Aufstiegsspiele wurden dann beide mit 4:2 bzw. 1:0 gegen Brühl siegreich beendet. Damit hatte die VfB-Elf als dritter Verein ebenfalls den Aufstieg in die 2. Amateurliga geschafft.

Die Jugendmannschaften des Vereins erreichten unter der hervorragenden Leitung des Jugendleiters H. Franz die Staffelmeisterschaften.

Mit einer prächtig gestalteten Meisterschaftsfeier cm 28.7.1961 im Hotel „Zum Adler“ fand das so erfolgreiche Verbandsspieljahr seinen Abschluß. Zahlreiche Ehrengäste, Vertreter benachbarter Vereine und Mitglieder des Verbandes beglückwünschten den Verein zu seinem schönen Erfolg und überreichten zahlreiche Geschenke. Eine große Anzahl verdienter Spieler wurde mit der bronzenen Vereinsnadel ausgezeichnet. Gesangliche Darbietungen des Gesangvereins ,,Liedertafel-Sängerkreis“ und ein von Herrn Winkler glänzend aufgezogenes Programm fand großen Beifall und sorgten für eine ausgelassene Stimmung.  Anschließend wurde noch eine Anzahl Freundschaftsspiele ausgetragen und ein größeres AH-Turnier durchgeführt. Der Trainervertrag mit Herrn Winkler wurde um ein weiteres Jahr verlängert.

Saison 1961/62

In der Generalversammlung am 5. 8. 1961 wurde Eugen Kappeler zum 1. Vorsitzenden gewählt, sein Stellvertreter wurde Jakob Esser. Den Spielausschuß übernahm Walter Maier. Sonst gab es nur geringe Veränderungen in den einzelnen Posten.

Die neue Verbandsrunde wurde gleich mit zwei Siegen gegen die Mannschaften von Bammental und Schwetzingen eröffnet und am Schluß der Vorrunde belegte die Mannschaft einen der vorderen Tabellenplätze. Nach vorübergehender Tabellenführung machte sich in der Rückrunde doch allmählich der durch die harten Aufstiegsspiele bedingte Kräfteverschleiß bemerkbar und nach vier Niederlagen hintereinander beendete die erste Mannschaft die Verbandsrunde mit einem beachtlichen vierten Tabellenplatz.

Im Frühjahr 1962, kurz nach Beendigung der Verbandsrunde, wurde der Trainervertrag mit Herrn Winkler auf dessen ausdrücklichen Wunsch gelöst. Sechs Wochen danach erlag er einem Herzinfarkt im Alter von 39 Jahren.

Über die Ostertage weilte die Schweizer AH-Mannschaft des FC Basel-Kleinhüningen bei den Wieslocher AH-Spielern zu Gast, um die alte Freundschaft zwischen den beiden Mannschaften zu erneuern. Den Schweizer Gästen wurde eine gastfreundschaftliche Aufnahme zuteil, an die sie immer gerne zurückdenken werden. Am Ostersonntag-Nachmittag fand ein Freundschaftstreffen statt, das unsere AH-Mannschaft mit einem 7:4-Sieg beendete. Der Abend wurde in einem geselligen Beisammensein, in dem viele Bande der Freundschaft neu geknüpft wurden, in fröhlicher Stimmung verbracht. Organisator dieses Zusammentreffens war Günter Zuber, der im Jahre 1959 die AH-Abteilung neu aufgebaut hatte und diese seit dieser Zeit, oftmals unter Schwierigkeiten, mit großer Aufopferung, viel Liebe und organisatorischem Geschick leitet. Im Namen der AH-Spieler und auch der Vereinsführung soll ihm an dieser Stelle Anerkennung und Dank ausgesprochen werden.

Saison 1962/63

Am 26. 5. 1962 wurde in der Generalversammlung im Hotel „Adler“ die neue Vorstandschaft gewählt. Dr. Otto Behrens wurde erster und Eugen Kappeler zweiter Vorsitzender, den Spielausschuß übernahm A. Töpfer. Zahlreiche verdiente Mitglieder wurden im Laufe des Abends mit der goldenen bzw. silbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Es wurde besonders herausgestellt, daß inzwischen auch die finanzielle Seite zur Zufriedenheit geklärt und daß der Mitgliederstand des Vereins auf 500 Mitglieder angewachsen sei.

Die neue Verbandsrunde wurde unter dem damaligen Trainer H. Rieger mit einem beachtlichen dritten Tabellenplatz abgeschlossen. Das letzte Spiel ging allerdings gegen Eppingen verloren, wodurch sich der VfB Eppingen den Klassenerhalt sicherte. Es war die einzige Niederlage der ersten Mannschaft in der Rückrunde.

Saison 1963/64

In der folgenden Generalversammlung vom 17. 5. 1963 im Hotel „Zur Pfalz“ wurde Dr. Otto Behrens als erster Vorsitzender wiedergewählt. Herr Mosbrucker übernahm das Amt des zweiten Vorsitzenden und Edgar Groß wurde Spielausschußvorsitzender. Im übrigen gab es keine großen Veränderungen. Es wurde erstmals ein Beirat gewählt, der sich aus den Mitgliedern R. Gaberdiel, Dr. W. Klein, H. Franzisky, W. Zuber, 

H. Hafer und H. Zuber zusammensetzte. Herr Pohling wurde für 25jährige Mitgliedschaft mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet; Kunibert Becker zum Ehrenspielführer ernannt. Der Mitgliederstand hatte sich inzwischen auf 520 Mitglieder erhöht.

Der Zeitraum bis zum Beginn der neuen Verbandsrunde wurde mit einer Vielzahl von Freundschaftsspielen überbrückt, wobei die Begegnung gegen eine, durch zahlreiche Spieler der ersten Mannschaft verstärkte Reserveelf von Eintracht Frankfurt herausragte. Die Frankfurter spielten damals in der Aufstellung: Eisenhofer, Lutz, Kübert, Weilbächer, Weber, Friedrich, Schämer, Lindner, Büttner, Kraft, Schießer (Betz). Leider mußte die VfB-Elf zu diesem Spiel mit mehrfachem Ersatz antreten, denn Kropf, Becker, Stenger und Dickgießer mußten ersetzt werden. Aber auch die ersatzgeschwächte Mannschaft (Schmidt, Boch, Münster, Rutz, Platzek, Böhli, Maschek (Leix) Stöckinger, Klefenz, MölIeken, Ungeheuer) spielte so gut und einsatzfreudig, daß das Treffen zu keiner einseitigen Angelegenheit wurde, wenn auch die Gäste letzten Endes auf Grund ihres ausgezeichneten Kombinationsspiels und ihrer ausgefeilten Technik mit 6:1 siegten.

Nach schwachem Beginn der neuen Verbandsrunde wurde der bisherige Trainer
H. Rieger Ende September 1963 durch Herrn Kretzler abgelöst. Aber auch unter dem neuen Trainer trat zunächst keine Besserung in der Leistungsstärke der Mannschaft ein, gingen doch fünf Spiele hintereinander verloren, so daß die erste Mannschaft am Ende der Vorrunde den drittletzten Tabellenplatz einnahm. Doch allmählich machte sich das intensive und abwechslungsreich gestaltete Training bemerkbar und nach Beendigung der Verbandsrunde hatte sich die Mannschaft wieder einen guten Mittelplatz erkämpft. In gesellschaftlicher Hinsicht bedarf noch die am 6. 1. 1964 in der Stadthalle veranstaltete, traditionelle Winterfeier des VfB der Erwähnung. Ein großartiges Programm mit musikalischen, gesanglichen und humoristischen Darbietungen sorgte für stimmungsvolle Abwechslung und erntete großen Beifall. Frau Umstätter und Fritz Jendrosch und auch der langjährige erste Vorsitzende Dr. O. Behrens wurden mit der silbernen Ehrennadel nebst Ehrenurkunde ausgezeichnet.

Saison 1964/65

In der Generalversammlung vom 29. 5. 1964 wurde im Hotel „Adler“ die bisherige Vorstandschaft einstimmig auf zwei Jahre wiedergewählt. Der Verein hatte sich unter der Leitung des neuen Spielausschußvorsitzenden Edgar Groß das große Ziel gesetzt, endlich den Aufstieg in die höhere Spielklasse zu erringen. Mit H. Lehn, früher SV Waldhof, wurde ein neuer Trainer verpflichtet, der sich im Laufe seiner Trainertätigkeit große Mühe gab, den Leistungsstand der ihm anvertrauten Spieler zu heben. Unterstützt wurde er hierbei insbesondere von E. Groß, der es verstand durch unermüdlichen Einsatz, unter größten persönlichen Opfern und Einsatz, wie sie wohl bis dahin eine fruchtbare Atmosphäre der Kameradschaft zu schaffen, die zu großen Hoffnungen berechtigte.

Nach wechselvollen, harten Kämpfen, insbesondere auf Grund einer spielerisch starken Rückrunde, bei der kein einziges Spiel verloren ging, gelang es der ersten Mannschaft tatsächlich die Meisterschaft der zweiten Amateurliga Staffel 1 zu erringen. Auch die zweite Mannschaft wurde Meister in ihrer Gruppe.

Dieser schöne Erfolg nach langen Jahren großer Anstrengungen fand seinen krönenden Abschluß in der am 30. 4. 1965 in der Wieslocher Stadthalle veranstalteten Meisterschaftsfeier. Nach einer kurzen Begrüßungsansprache des ersten Vorsitzenden und einer mit Humor gewürzten, wohlgelungenen Festrede des Ehrenpräsidenten J. Lidicky, überbrachten die Vertreter der Stadtgemeinde, vieler befreundeter Vereine und des badischen Fußballverbandes zahlreiche Glückwünsche und Geschenke, um so ihre Freude und innere Verbundenheit mit dem VfB zum Ausdruck zu bringen. Die Spieler der ersten und zweiten Mannschaft erhielten wertvolle Geschenke des Vereins, der Firma Kaweco, des Sporthauses Zuber und der Rathausfraktion der ,,Freien Wählervereinigung“. Zahlreiche Glückwunschschreiben befreundeter Vereine wurden zur Kenntnis gebracht.

Im Rahmen der musikalischen Darbietungen des MGV „Liedertafel-Sängerkreis“ Wiesloch unter der Leitung von K. Schwander wurden einige verdiente Mitglieder mit der goldenen bzw. silbernen Ehrennadel des Vereins ausgezeichnet: So erhielten die goldene Ehrennadel Willy Beck, Hermann Braun und Robert Stöckinger. Mit der Nadel in Silber wurden ausgezeichnet: Edgar Groß, Helmut Lidicky, Walter Körber und Helmut Köhnlein.

In der folgenden Aufstiegsrunde vermochte die erste Mannschaft leider die in sie gesetzten Erwartungen nicht zu erfüllen. Sie mußte auf ihren bewährten „Spielmacher“ Schmitt infolge Verletzung verzichten; bald kamen noch eine Spielersperre ihres gefürchteten Rechtsaußen Neumann und neue Ausfälle infolge Verletzungen hinzu. Einige Spiele wurden unglücklich verloren, so daß am Ende der Aufstiegsrunde nur zwei Punkte verbucht wurden.

Saison 1965/66

In der am 17. Juli 1965 im Hotel „Adler“ abgehaltenen Jahreshauptversammlung fanden keine Neuwahlen statt. Es wurden nur die notwendigen Rechenschaftsberichte abgegeben, wobei als erfreuliches Ergebnis - neben der Erringung zweier Meisterschaften - eine Konsolidierung der Finanzen und eine weitere Steigerung der Mitgliederzahl auf 544 Mitglieder festgestellt wurden.

Nach wenig überzeugenden Leistungen belegte die erste Mannschaft trotz verhältnismäßig guten Spielermaterials und aufopferungsvoller Betreuung durch den bewährten Spielausschußvorsitzenden E. Groß nach Beendigung der neuen Verbandsrunde nur einen guten Mittelplatz. Erfreulich war dagegen das Abschneiden der zweiten Mannschaft, vermochte sie doch bei nur einer Niederlage mit weitem Abstand vor dem Verfolgerfeld erneut die Staffelmeisterschaft zu erringen. Ein besonderer Lichtblick war die Erringung der nordbadischen Meisterschaft durch unsere Juniorenmannschaft, nach hervorragenden Leistungen gegen die Junioren des KSC und des FV Odenheim. 

Auch der Gewinn der Staffelmeisterschaft durch die A-Jugend ist noch erwähnenswert.

Saison 1966/67

 

In der Generalversammlung vom 29. April 1966 gab es in der Spitze der Vorstandschaft, die wiederum auf zwei Jahre gewählt wurde, einige Veränderungen. Dr. Otto Behrens behielt das Amt des ersten Vorsitzenden, Otto Epp und Eugen Schoch wurden stellvertretende Vorsitzende. Der Spielausschuß wurde völlig neu besetzt mit den Herren Weitz als Vorsitzender und Walter Peter und Georg Pauli als Beisitzern. Für zehnjährigen Einsatz in den aktiven Mannschaften wurden die Spieler Alfred Böhli, Dieter Platzek, Richard Berger und Karl Voll mit der bronzenen Ehrennadel des Vereins ausgezeichnet.

Das neue Spieljahr stand zunächst unter keinem günstigen Stern, war doch der Weggang so bewährter Spieler wie Kropf, Böhli, Dickgießer, Krotz, Neumann, Maschek und Leix zu verkraften. Auch Trainer Lehn hatte seinen Vertrag gelöst und stand nicht mehr zur Verfügung. Es mußte daher eine neue Mannschaft aufgebaut werden. Zum Glück standen zahlreiche gute Kräfte aus der Juniorenmannschaft zur Verfügung. Einige gute Jugendspieler wurden zusätzlich eingebaut, so daß bald wieder eine schlagkräftige Einheit zustande kam. Die neuformierte Elf unter Trainer Rudolph schlug sich dann auch im Laufe der neuen Verbandsrunde wider allen Erwartungen sehr beachtlich und vermochte nach einer erheblichen Steigerung in der Rückrunde, am Ende der Verbandsrunde, einen guten vierten Tabellenplatz zu belegen.

In spielerischer Hinsicht besonders erfreulich war die erneute Erringung der Staffelmeisterschaft durch die A-Jugend, die sich unter der bewährten und umsichtigen Trainingsleitung des ehemaligen Spielers V. Boch im Laufe der Zeit sehr zu steigern vermochte. In dieser Verbandsrunde nahm auch erstmals nach langer Zeit eine neugebildete lb-Mannschaft an den Spielen der B-Klasse mit wechselndem Erfolg teil.

Vom 23. Juni - 2. Juli 1967 beging der VfB sein 60jähriges Vereinsjubiläum mit einem umfangreichen Festprogramm. Es wurde eingeleitet mit einem internationalen
A-Jugend-Turnier. Bei dem Turnier der aktiven Mannschaften während der Festwoche setzte sich nach spannendem Verlauf die SG Dielheim als Turniersieger durch. Beim Festbankett hielt Prof. Suhr/Karlsruhe die Festrede. Zahlreiche Mitglieder wurden für langjährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Vinzenz Bastian wurde für seine Verdienste als Schiedsrichter die silberne Verbandsehrennadel verliehen.

Saison 1967/68

 

In der Spielzeit 1967/68 war die Mannschaft unter ihrem Trainer G. Rudolph gut in Schuß. In einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen stritten der VfB und der FC Bammental um die Meisterschaft. Erst im letzten Spiel fiel die Entscheidung; durch eine unnötige Niederlage in Neckarbischofsheim mußte der VfB den FC Bammental das bessere Ende überlassen.

In der denkwürdigen Generalversammlung im Mai l968 gab es eine überraschende Wachablösung. Vorstand Dr. Behrens, der über acht Jahre und damit länger als jeder seiner Vorgänger das Vereinsschiff mit viel Engagement geführt hatte, wurde durch den seitherigen 2. Vorsitzenden Otto Epp abgelöst. Ihm zur Seite standen die stellvertrenden Vorsitzenden Erich Schröckhaas und Eugen Schoch, Kassier wurde Hans Wipfler und den Spielausschuß übernahm Klaus Baust. 

War die lange Vereinsgeschichte durch einen häufigen Wechsel an der Spitze gekennzeichnet, so war mit Dr. Behrens die Zeit der Kontinuität angebrochen. Hatte er den 60er-Jahren seinen Stempel aufgedrückt, so wurde er von seinem Nachfolger Otto Epp noch übertroffen, dessen herausragende Leistung die Erstellung des Clubhauses werden sollte.

Saison 1968/69

 

In der Verbandsrunde 1968/69 war der FV Hockenheim die dominierende Mannschaft und schaffte unangefochten den Aufstieg. Für den VfB lief es ganz ordentlich und am Ende belegten Wiesloch und der VfB Leimen punktgleich den dritten und vierten Platz.

Saison 1969/70

 

In der Saison 1969/70 hatte die 1. Mannschaft lange gegen den Abstieg zu kämpfen. Eine Steigerung brachte schließlich doch noch einen 10. Tabellenplatz. Trainer war damals Hauptlehrer Kurt Schlund. Bei der Generalversammlung war die Vorstandschaft in ihrem Amt bestätigt worden. 

In diesem Jahr mußten der Ehrenvorsitzende Adam Köhnlein, der frühere Spielausschußvorsitzende Willy Blum und der langjährige Kassier Theo Hecker zu Grabe getragen werden.

 

Saison 1971/72

 

Obwohl immer wieder gute Spieler zum VfB kamen, blieben die Erfolge hinter den Erwartungen zurück. 1971/72 belegte der VfB mit dem Trainer Wilhelm Dimmel einen guten vorderen Mittelplatz.

Saison 1972/73

 

In der nächsten Runde leistete sich die Mannschaft einige Ausrutscher und geriet in akute Abstiegsgefahr. Durch ein Unentschieden im letzten Spiel gegen Reihen wurde der Klassenerhalt noch gesichert. Bei der Generalversammlung 1972 trat Dr. Otmar Kreischer an die Stelle von Eugen Schoch als stellv. Vorsitzender und Trainer Dimmel wurde offiziell verabschiedet.

Saison 1973/74

 

1973/74 hatte der VfB zwar keine Abstiegssorgen, aber der 10. Tabellenplatz war auch kein Anlaß zum Jubeln. Erfreulich war die Entwicklung bei der Jugend. Hier hatte Jugendleiter Herbert Franz mit einem tatkräftigen Mitarbeiterstab gute Arbeit geleistet. Die Jugendmannschaften des VfB wurden immer stärker allen voran die spielstarke A-Jugend. 1973 verstarben die alten Kämpen Hermann Kupfernagel, Georg Weimer und der frühere 2. Vors. Hans Kramer.

Der 21. Oktober 1973 war ein denkwürdigerTag für den VfB. Nach dem Spiel gegen TSG Plankstadt erfolgte der erste Spatenstich für das VfB-Clubhaus. Damit war ein langer und steiniger Weg zu Ende. Nur der Ausdauer und Beharrlichkeit von Vorstand Epp war es zu verdanken, daß die zähen und ermüdenden Verhandlungen mit Stadtverwaltung und Forstbehörde wegen der Standortfrage schließlich doch noch zum Ziele führten. Im Januar 1974 begannen die umfangreichen Ausschachtungen und schon im Februar wurde mit den Bauarbeiten angefangen.  

In den ersten Wochen war eine rege Beteiligung am Bau festzustellen, so daß gute Fortschritte erzielt wurden. Es war erfreulich, wie viele Mitglieder und Aktive sich freiwillig zur Verfügung stellten. Anders wäre ein solches Projekt auch gar nicht zu bewerkstelligen gewesen. Mit Fortschreiten des Baues war aber leider der Rückgang der aktiven Mithilfe zu verzeichnen. Vorstand Epp gab immer das beste Beispiel und motivierte stets von neuem. Ihm und einer kleinen Kernmannschaft (Günther Zuber, Rolf Lidicky, Werner Bies, Josef Treml, Norbert Staffa, Fritz Schwartz, Erwin Maier, Erich Kohlroß, Rainer Boch u.v.a.) war es zu verdanken, daß der große Bau nach 20 Monaten festiggestellt wurde. Viele Mitglieder und Firmen hatten den Verein auch durch Geld- und Sachspenden unterstützt. 

Am 16. August 1975 wurde das schmucke Vereinsheim seiner Bestimmung übergeben, womit ein langgehegter Wunsch des Vereins endlich in Erfüllung ging. Bei der Einweihungsfeier, der u.a. Landwirtschaftsminister G. Weiser und zahlreiche Behörden- und Verbandsvertreter beiwohnten, wurde das beispielhafte Gemeinschaftswerk und ganz besonders das Engagement von Otto Epp gewürdigt. Mehrere seiner Vorgänger hatten mit einem solchen Plan geliebäugelt, er begnügte sich nicht mitdem Planen. Trotz zahlreicher Rückschläge war er vom Gelingen überzeugt, als „Mann vom Bau“ hatte er stur sein Ziel im Auge behalten. Schließlich hat er bewiesen, daß sein Optimismus berechtigt war. Zur Einweihung hatte die Verantwortlichen des VfB den VfB Stuttgart zu einem Freundschaftsspiel eingeladen, das mit einer großen Überraschung endete. Die durch Rupp und Schieck (Eppingen) und Fetzer (Nußloch) verstärkte Platzelf bot dem prominenten Gegner nicht nur Paroli, sondern kam nach einer imponierenden Gesamtleistung sogar zum 4:2 Sieg. Torschützen waren Rupp (2), Eubler und Heim.

Saison 1974/75

 

In der Verbandsrunde 1974/75 lief es für die erste Mannschaft sehr schlecht und trotz aller Bemühungen wurde der Abstieg in die A-Klasse nicht verhindert. Dadurch wurde die Freude über das neue Vereinsheim erheblich gedämpft. Die Damen und die Jugendmannschaften hatten dagegen alle die Staffelmeisterschaft gewonnen. Die A-Jugend krönte ihre stetige Entwicklung und rückte sogar in die Badenliga auf, die höchste A-Juniorenspielklasse im deutschen Fuball. Diese Spielklasse konnte der VfB dann bis zum Jahr 1980 halten.

Saison 1975/76

 

In der folgenden Saison meldete der VfB unter seinem Trainer Meichelbeck ernsthafte Meisterschaftsansprüche an. Es kam zu einem spannenden Dreikampf Wiesloch, Leimen und Gaiberg und nach einigen unnötigen Punktverlusten mußte der VfB den Namensvetter aus Leimen knapp den Vortritt und Aufstieg überlassen. Im Kreispokal überraschte die Mannschaft dagegen recht angenehm, kämpfte sich bis ins Endspiel durch und schlug hier vor ca. 1500 Zuschauern im Mühlhäuser Stadion nach einem hervorragenden Spiel die favorisierte SG Dielheim mit 5:3 Toren.

Saison 1976/77

 

Die Runde 1976/77 sah einen spannenden Zweikampf Kirchheim - Wiesloch. Die Kirchheimer hatten sich durch mehrere bekannte Spieler erheblich verstärkt und waren für die Meisterschaft vorprogrammiert. Die VfB-Elf blieb dem Gegner aber ständig auf den Fersen und belegte nach einer insgesamt guten Leistung den zweiten Platz, der durch die Neueinteilung den ersehnten Aufstieg in die Bezirksklasse brachte.

Anfang August 1977 feierte der VfB sein 70jähriges Jubiläum. Bei dem Festbankett im Kulturhaus wurden zahlreiche verdiente Mitglieder durch Verband und Verein ausgezeichnet. Die höchste Auszeichnung wurde Vinzenz Bastian zuteil, er erhielt aus der Hand des Verbandsvorsitzenden Meinzer die goldene Ehrennadel des badischen Fußballverbandes. Beim Jubiläumsturnier errang der FC Bammental den Turniersieg.

Saison 1977/78

 

Im ersten Jahr in der Bezirksklasse 1977/78 hatte die Mannschaft doch einige Anpassungsschwierigkeiten. Unter Trainer Wilhelmi war eine gute Kameradschaft vorhanden, die letztlich auch für den Klassenerhalt verantwortlich war. Bei der Generalversammlung gab es insoweit einen nennenswerten Wechsel, als der stellv. Vorsitzende Dr. Kreischer durch seinen Anwaltskollegen Günther Knörr abgelöst wurde.

Saison 1978/79

 

Die Spiele in der Verbandrunde 1978/79 mußten wegen Umbau des Stadions auf dem Trainingsplatz ausgetragen werden. Karl Aldinger hatte das Training übernommen und da eine Reihe guter Spieler zum VfB kamen, hoffte die VfB-Familie auf ein gutes Abschneiden. Leider zeigte sich die Mannschaft aber viel zu unbeständig; neben mehreren ausgezeichneten Spielen folgten überwiegend schwache Vorstellungen. So wurde am Ende auch nur ein enttäuschender Platz im unteren Tabellendrittel belegt. In diesem Jahr mußte einer der bekanntesten Wieslocher Fußballer, der langjährige Torwart Wilhelm Zuber, zu Grabe getragen werden. Erwähnenswert ist der Vereinsausflug im Sommer nach Schweden. Nach einer Stadt- und Hafenrundfahrt in Hamburg, waren die Überfahrten mit dem Fährschiff nach Göteborg und zurück ein nachhaltiges Erlebnis. Auf der Rückfahrt war die Rattenfängerstadt Hameln mit ihrer wunderschönen Altstadt ein Abstecher wert.

Saison 1979/80

 

Die Saison 1979/80 wurde dann zu einem der Höhepunkte in der Vereinsgeschichte. Trainer Aldinger brachte diesmal eine wesentlich stärkere Mannschaft auf‘s Feld, die sich in der Vorrunde zwar noch einige Ausrutscher leistete. Dennoch war der VfB bei Halbzeit Tabellendritter. Favorit war die SG Dielheim, die in Wiesloch nach einer wahren Abwehrschlacht glücklich mit 1:0 besiegt wurde. Torwart Knörr war der Held des Tages. Ab diesem Spiel wurden die Erwartungen beim VfB höher geschraubt. In der Rückrunde lieferten sich dann Wiesloch und Dielheim einen packenden Zweikampf, dahinter lauerten die starken Mühlhäuser. Obwohl der VfB in Dielheim nach einem glänzenden Spiel mit 2:5 Toren gewonnen hatte, wurde erst im letzten Spiel die Meisterschaft zugunsten des VfB Wiesloch entschieden.

Der Ausbau des Stadions durch die Stadtverwaltung ging zu dieser Zeit auch dem Ende entgegen. Am 27. Juli 1980 erfolgte die Einweihung dieser mustergültigen Sportanlage mit dem Spiel VfB - Borussia Mönchengladbach. Rund 5.500 Zuschauer erlebten eine echte Fußballdemonstration der sympathischen Gladbacher, die einen hohen 12:0 Sieg errangen.

Saison 1980/81

 

Bei der Generalversammlung 1980 gab es wiederum einen Wechsel in der Vorstandschaft. Für den zum 1. Vorsitzenden des Tennisclubs avancierten Günther Knörr wurde Walter Wagner als stellv. Vorsitzender gewählt. Als Aufsteiger behauptete sich unsere Mannschaft in der Landesliga recht ordentlich. Zwar mußte immer wieder Lehrgeld bezahlt werden, doch die Mannschaft hatte eine gute Moral und passte ihre spielerischen Leistungen dem Staffel-Niveau an. Gegen Feudenheim und Neckargemünd zeigte die Mannschaft ganz hervorragende Spiele und gewann Vor- und Rückspiel. Daß die Mannschaft am Ende einen achtbaren 11. Rang belegte, war in erster Linie Torwart G. Doll zu verdanken, der zum großen Rückhalt geworden war. Leider mußte nach Ende der Saison Trainer Karl Aldinger verabschiedet werden, der sich nach vielen erfolgreichen Jahren in den verdienten „Ruhestand“ zurückzog.

Saison 1981/82

 

Damit begann für den VfB ein unerfreuliches Kapitel. Der bekannte Auswahlspieler Arthur Wirth hatte dem VfB die Zusage gegeben, als Spielertrainer zu fungieren. Das wäre für die junge Mannschaft wahrscheinlich der geeignete Mann gewesen. Leider machte aber Wirth einen unsportlichen Rückzieher, seine Absage war der Anfang einer völlig verkorksten Saison. Mit ihm als erfahrenen Mann im Zentrum hätte die Runde garantiert einen anderen Verlauf genommen. Der neue Trainer Ortlieb gab sich redliche Mühe und am Training war nichts auszusetzen, doch fehlte die Bindung innerhalb der Mannschaft. Da Spieler wie Molitor, Körner und Heinrich viele Wochen nicht zur Verfügung standen und einige Spiele unglücklich in den Schlußminuten verloren gingen, zierte der VfB bei Halbzeit mit 6:24 Punkten das Tabellenende. Seit vielen Jahren entschloß sich die Vorstandschaft zu einem Trainerwechsel innerhalb der Runde. Als neuer Trainer wurde Friedbert Hillesheim, der Eppinger Co-Trainer, verpflichtet. Die Rückrunde begann verheißungsvoll und eine Leistungssteigerung war unverkennbar. Es gab Siege gegen Schriesheim und Neckargemünd, dann kam eine zu lange Winterpause. Der glatte Sieg in Hockenheim gab neue Hoffnung, doch dann war die Mannschaft nur noch vom Pech verfolgt. Der Ausfall von Torwart Doll, unglückliche Schiedsrichterentscheidungen und eine eklatante Sturmschwäche ließen den VfB sogar überlegen geführte Spiele verlieren. Am Ende der Saison musste der VfB gerade im Jahre des 75jährigen Jubiläums die Landesliga verlassen.

6. - 13. Juni 1982

 

Der VfB wird 75 Jahre jung und feiert dies gebührend. Der Fußball steht im Mittelpunkt der Festwoche. Große Beachtung findet das Festbankett im Kulturhaus. Festredner ist Wolfgang Fürniß, zu diesem Zeitpunkt Ministerialrat und später Oberbürgermeister der Stadt Wiesloch , der dem VfB Wiesloch seit langem treu verbunden ist.

Juni 1982

 

Otto Epp stellt nach 16 Jahren sein Amt als
1. Vorsitzender zur Verfügung. Neuer Vorsitzender des VfB Wiesloch wird Karlheinz Wagenblaß. Otto Epp wird einstimmig zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Saison 1982/83

 

Die VfB-Fanfaren blasen zum sofortigen Wiederaufstieg in die Landesliga. Ungefährdet mit nur einer Niederlage und einem phantastischen Torverhältnis von 76:19 Toren sichert sich der VfB bereits 4 Spieltage vor Rundenende die Meisterschaft in der Bezirksliga Heidelberg/Sinsheim. Auch den Fans des „hochklassigen“ Fußballs kann der VfB wieder prominente Mannschaften bieten: 

Im August 1982 gibt sich nach dem ungarischen Staatsligisten und UEFA-Cup-Teilnehmer SC Tatabanya der 1. FC Kaiserslautern die Ehre. 3000 Zuschauer erleben ein flottes Spiel und 11 Tore (davon 10 für den 1.FCK). Im Februar absolvieren die Lauterer dann noch ein Trainingsspiel in Wiesloch. 

Im Mai 1982 wird der VfB-Förderkreis gegründet. Oberste Zielsetzung ist die materielle Förderung der Jugendarbeit. 

Ein Spiel der besonderen Art kann der VfB im Mai anbieten. Die Jugendleitung misst ihre Kräfte gegen eine „christliche Fußballauswahl“. Neben Pfarrer Hans Rensch, langjähriges, treues VfB-Mitglied, und Pfarrer Engelsberger stellen sich weitere 9 Pfarrer dem Kampf auf dem Rasen. Die Mannschaften trennen sich salomonisch 2:2, der Erlös wurde der Sozialstation gestiftet.

Saison 1983/84

 

Der VfB wollte als Wiederaufsteiger in der Landesliga nicht nur zum Punktelieferanten werden und schafft unter Trainer Friedbert Hillesheim sogar das Unerwartete: Gleich zu Beginn eine Erfolgsserie mit 10 Siegen, Herbstmeister und schließlich, nach packendem Zweikampf mit der SG Dielheim, die Meisterschaft. Durchschnittlich 500 Zuschauer unterstützen die Mannschaft bei den Heimspielen (im Lokalderby gegen Dielheim sogar 1000). 1000 Zuschauer feiern am letzten Spieltag mit dem Wieslocher Fanfarenzug den VfB. Der VfB bietet seinen Zuschauern erstmals eine Stadionzeitung (Redakteur: Klaus Hermann),ein Mannschaftsbus wird angeschafft und ein Kraftraum eingerichtet. 

Auch die Jugendabteilung weist Erfolge auf: Die B-Jugend wird Bezirksmeister und nordbadischer Pokalsieger, die A-Jugend Kreispokalsieger. Außerdem kann der VfB wieder mehr als 600 Mitglieder aufweisen. In dieser Saison stellt sich der VfB Stuttgart aus den Reihen der Bundesliga-Mannschaften im Wieslocher Waldstadion vor.

Saison 1984/85

 

Der VfB Wiesloch stellt die jüngste Mannschaft der Verbandsliga und muss entsprechend Lehrgeld zahlen. Trotz guter Leistungen belegt der VfB am Ende der Vorrunde nur den vorletzten Tabellenplatz. Auch die Rückrunde bringt keine Verbesserung. Trainer Hillesheim wird im April durch Co-Trainer Gunter Bauer ersetzt. Mit neuem Elan erkämpfen sich die Aktiven zahlreiche Unentschieden und können noch ein Entscheidungsspiel erzwingen, das leider verloren geht. Nur durch den Aufstieg Laudas bleibt der VfB in der Verbandsliga. Für die neue Runde wird Branco Sormaz als Trainer verpflichtet.

Saison 1985/86

 

Auch Branco Sormaz kann dem VfB nicht zu Höhenflügen verhelfen. Nach einer verkorksten Vorrunde mit nur 8:22 Punkten übernimmt wieder Co-Trainer Gunter Bauer das Training, muss jedoch das Traineramt nach einem Geschäftsunfall wiederum an Günther Hövermann weitergeben. Der VfB lässt den 8:22 Punkten der Vorrunde in der Rückrunde 22:8 Punkte folgen und belegt einen überzeugenden 7. Platz. 

Die A-Jugend schafft den Aufstieg in die Verbandsliga. Doch der rasante Aufstieg und 2 Jahre Verbandsliga- Zugehörigkeit reißen Löcher in die Vereinskasse. Da der VfB noch nie über private Sponsoren verfügte, beschließt die Generalversammlung, den Mitgliedsbeitrag auf DM 90,- jährlich zu erhöhen sowie jedes Mitglied über 18 Jahre zu einer einmaligen Spende von DM 100,- bzw. wahlweise Anwerben eines neuen Mitgliedes aufzufordern. Diese Maßnahme bringt jedoch etlichen Zwist in den Verein. Zwar bringt die angebrachte Bandenwerbung erste Einnahmen, wie auch die jetzt von Jürgen Nowak und Gudrun Zwirner erstellte Stadionzeitung, doch zur Gesamtkostendeckung reicht es nicht.

Saison 1986/87

 

Der VfB Wiesloch veranstaltet mit großem Erfolg das 1. Wieslocher Oktoberfest (Vorläufer des heutigen Herbstmarktes) am Ottmar- Alt-Brunnen. Sportlich läuft es vollauf zufriedenstellend, doch weiterhin ist die finanzielle Lage angespannt. Auch wenn die Spielerzuwendungen drastisch gekürzt wurden und weit unter dem Verbandsliga-Durchschnitt liegen, bedeuten sie doch weiterhin einen erheblichen Ausgabenposten. 

Saison 1987/88

 

Im vierten Jahr Zugehörigkeit zur Verbandsliga ist es soweit: Der VfB kann nicht mehr mithalten, zahlreiche verletzte Stammspieler verschlimmern die Misere. Die Zuschauer bleiben mangels Erfolg aus und die Solidarität der Wieslocher Fußballfans auch in schlechten sportlichen Zeiten wird schmerzlich vermisst. 

Schock für den VfB: Hans Wipfler, langjähriger Kassier und einer der Treuesten und Fleißigsten beim VfB, verstirbt überraschend nach kurzer, schwerer Krankheit. Ein gleichwertiger Ersatz kann lange Zeit nicht gefunden werden. 

Saison 1988/89

 

Der VfB Wiesloch verkraftet den Abstieg in die Landesliga recht gut und belegt zum Saisonabschluss einen guten 6. Tabellenplatz. Trainer Hövermann gibt sein Traineramt auf, Hajo Treder wird sein Nachfolger. 

Ein herausragendes Ereignis bildet das 2. Euro- Sportring-Fußballturnier an Pfingsten mit 86 in- und ausländischen Jugendmannschaften. Schwerpunkt der Veranstaltung liegt in Wiesloch, hier werden neben den eigenen Turnierspielen auch die Endspiele ausgetragen. Die Jugendabteilung leistet wie schon im Jahr zuvor Hervorragendes bei der Ausrichtung, Herbert Franz, ein alter VfB-Recke, übernimmt die Gesamtorganisation.

Saison 1989/90

 

Die wohl bitterste Saison für den VfB Wiesloch der letzten Jahre. Nach einer total verkorksten Vorrunde übernimmt Trainer Wolfgang Balling aus Handschuhsheim bei einem 1:23-Punktestand das Traineramt beim VfB. Trotz einer hoffnungsvollen Aufholjagd (22:14 Punkte) in der Rückrunde lässt sich das Abstiegsgespenst nicht verjagen und der VfB muss in Dielheim zum Entscheidungsspiel gegen Zuzenhausen antreten: 1.500 Zuschauer erleben die 4:0-Niederlage und somit den Abstieg des VfB in die Bezirksliga.

Doch nicht nur sportlich läuft es alles andere als gut. Der Vorstand des VfB muss, und auch das muss offen erwähnt werden können, eingestehen, während seiner Verbandsliga-Zugehörigkeit, um des sportlichen Erfolgs willen, zu sorglos mit den Finanzen umgegangen zu sein. Die Stadtverwaltung erklärt sich bereit, bei der Tilgung des Schuldenbergs zu kooperieren, verbindet dies aber mit strengen Auflagen. Der VfB nimmt diese Chance dankbar wahr und in den folgenden Jahren können die Verbindlichkeiten des VfB kontinuierlich verringert werden. Aufgrund der sportlichen und auch finanziellen Talfahrt verringert sich die Mitgliederzahl des VfB erstmals auf unter 500.

Die Damenmannschaft, seit 1972 fester und beliebter Bestandteil des Vereins, löst sich auf, da der seit Jahren bestehende Mangel an Spielerinnen keine Teilnahme an der Verbandsrunde mehr zulässt.

Die AH-Mannschaft erhält Besuch aus der DDR. Fußballfreunde aus Großzöberitz weilen übers Wochenende in Wiesloch und messen ihre fußballerischen Kräfte. Der Gegenbesuch erfolgte im Jahr darauf. 

Und wieder ein Bundesligist in Wiesloch: Der VfB Stuttgart stellt sich erneut am 6. Juli einer Auswahl des VfB und der SG Dielheim und beweist seine Stärke eindrucksvoll mit einem 11:0-Sieg.

Saison 1990/91

 

Auch wenn es nicht bedeutend klingt: Der VfB schafft den Klassenerhalt in der Bezirksliga. Aufgrund zahlreicher Abwanderungen von Stammspielern und strikter finanzieller Sparsamkeit beim Spielbetrieb ist der Nichtabstieg durchaus als Erfolg zu werten. Die notwendige Sanierung des Clubhauses steht an. Im Spätjahr 1991 wird die umgebaute Kegelbahn der Jugendverkehrsschule zur Verfügung gestellt. 

 

Saison 1991/92

 

Auch im 2. Jahr der Bezirksligazugehörigkeit läuft der Ball alles andere als rund. Erst durch einen imposanten Schlussspurt kann sich die Mannschaft unter Trainer Rolf Fetzer am letzten Spieltag durch einen Sieg in Horrenberg vom Tabellenende auf den 10. Platz hieven. Auch gesellschaftlich sind außer der traditionellen Winterfeier keine besonderen Aktivitäten zu verzeichnen. Dafür laufen die Sanierungsarbeiten im Clubhaus an. Das Vereinsheim wird um eine Attraktion reicher: In Eigeninitiative errichtet der VfB Wiesloch einen „pfundigen“ Biergarten mit Blick aufs Spielgeschehen. 

Die Jugendmannschaften werden immer mehr zu einem Ort der Integration, zehn Nationen tummeln sich gemeinsam auf dem Fußballplatz. Überragendes Ereignis der Jugend ist der gelungene Besuch der C- und D-Jugend in Prostejov (CSFR).

Saison 1992/93

 

Innerhalb von zehn Jahren ist es dem VfB gelungen, nach zweimaliger Meisterschaft den Aufstieg bis zur Verbandsliga zu schaffen und nun den bitteren Abstieg in die A-Klasse antreten zu müssen. Mitentscheidend für den Abstieg ist die eklatante Heimschwäche des VfB. Trainer Rolf Fetzer kann die Mannschaft nicht mehr hinreichend motivieren, Hans Pauli übernimmt als Interimstrainer die eigentlich unlösbare Aufgabe, doch noch das rettende Ufer zu erreichen. 

Auch die notwendigen Sanierungsarbeiten am Clubhaus erweisen sich als arbeitsaufwendig und kostenintensiv. Hier gilt der Dank besonders den treuen VfBlern Hermann Wimmer II, dem Architekten Fredi Kretz und der AH-Abteilung für eine gelungene Ausführung: Es entstehen zwei neue Umkleidekabinen mit Duschräumen, ein neuer Raum für die Schiedsrichter. 

Und trotz aller Misere: Es kommt schon wieder ein Profiverein nach Wiesloch. Der VfB Stuttgart besiegt vor über 2000 Zuschauern die Wieslocher Stadtauswahl mit 8:0.

Die VfB-Jugendabteilung hat sich zur mitgliederstärksten im Kreis Heidelberg entwickelt. Die B-Jugend schließt sich in einer Spielgemeinschaft mit der SG Dielheim zusammen und schlägt sich ausgezeichnet.

Saison 1993/94

 

Als neuer Trainer für die Runde wird Otto Frey, bekannt durch seine Zeit als Spieler des VfB in der Verbandsliga, verpflichtet. Zwar ist der VfB weiterhin in seinen Heimspielen schwächer als auswärts, doch die Mannschaft schließt die Vorrunde mit ausgeglichenem Punktekonto auf Platz 5 ab und hält sich konstant im Mittelfeld. Trotz der zahlreichen Abgänge kann die Saison mit einem zufriedenstellenden 6. Platz abgeschlossen werden. 

Günter Zuber und Fritz Hirsch scheiden auf eigenen Wunsch nach 25 Jahren Mitwirkung aus der Vorstandschaft aus. Der Schuldenstand konnte wiederum reduziert werden, doch muss es dem VfB gelingen, wieder mehr Fußballfans speziell für den VfB zu begeistern. 

Der Kurpfalz-Cup an Pfingsten erreicht mit seinen Dimensionen allmählich die Ausmaße des Winzerfest-Handballturniers. 114 Mannschaften mit über 2000 Teilnehmern sind zu verzeichnen. Riesenerfolg für die B-Jugend. Sie erringt den Gesamtsieg. Die Organisation durch die Jugendabteilung ist wie immer vorbildlich. 

Saison 1994/95

 

Der VfB spielt weiterhin in der A-Klasse und etabliert sich im Mittelfeld. Trotz guter Vorrunde lässt das Verletzungspech keine bessere Platzierung zu. Erfolgreicher sind die Jugendmannschaften: A- und B-Jugend werden Kreismeister. Doch zu Saisonende stellt sich der 1. Mannschaft zum zweiten Male in der VfB Geschichte die Chance, Kreispokalsieger zu werden, nachdem der VfB bisher schon immer früh ausgeschieden war. Im Finalspiel gegen die DJK Ziegelhausen zieht der VfB mit 2:6 leider den Kürzeren. Im erstmals ausgetragenen Turnier um die Wieslocher Stadtmeisterschaft zwischen der SpVgg Baiertal, FC Schatthausen, FC Frauenweiler und VfB Wiesloch kann sich der VfB gegen keinen Ortsteil durchsetzen. 

Der 8. Internationale Kurpfalz-Cup findet an Pfingsten wieder statt, Schwerpunkt und Endspiele liegen wieder in Wiesloch. Diesmal dabei: 134 Teams aus 5 Nationen.

Trauer beim VfB Wiesloch: Ehrenmitglied Helmut Lidicky verstirbt. Mit ihm verliert der VfB nicht nur ein langjähriges Vorstandsmitglied. Sein Wissen über den VfB und die einzelnen Mitglieder lässt sich nicht ersetzen.

Auf der Hauptversammlung vollzieht sich der bereits im Jahr zuvor angekündigte Rückzug von Dr. Ottmar Kreischer aus der Vorstandschaft. Die Wahl zu seinem Nachfolger fällt einstimmig auf den „Kollegen“ aus der Rechtsanwaltgilde: Ronny Zimmermann wird zum
2. Vorsitzenden des VfB Wiesloch gewählt. Ottmar Kreischer wird für seine Verdienste um den VfB mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.

10. Juli 1995

 

Der wohl größte Erfolg des VfB Wiesloch: Der Deutsche Fußballmeister Borussia Dortmund bestreitet, unter Vermittlung von Gerhard Löwel, im Wieslocher Waldstadion ein Freundschaftsspiel gegen den VfB Wiesloch. 6000 Zuschauer kommen und feiern den Deutschen Meister. Dem Organisationskomitee gelingt eine hervorragende Durchführung dieses Großereignis.

Saison 1995/96

 

Neuer Schwung beim VfB. Mit verjüngter Vorstandschaft, Ronny Zimmermann als 2. Vorsitzender und Frank Kohlroß als Hauptkassier, (Beide sind  „nebenbei“ noch Stammspieler in der 1. Mannschaft) kommt wieder „Leben in die Bude“. Auch die Rückkehr von Michael Tutsch als Spielertrainer zum VfB Wiesloch macht sich mehr als bezahlt. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten legt die 1. Mannschaft in der Rückrunde eine Erfolgsserie hin und muss erst im letzten entscheidenden Spiel um die Meisterschaft der SG Horrenberg beugen. Doch auch der Tabellenzweite steigt direkt auf. Endlich ist es wieder so weit. Nach 12 Jahren ein Aufstieg für den VfB Wiesloch und nach deprimierenden 3 Jahren A-Klassen-Zugehörigkeit soll dies erst der Anfang sein. 

In den 2. Wieslocher Stadtmeisterschaften kann sich der VfB erfolgreich durchsetzen.

Auch die Jugendmannschaften und die
2. Mannschaft halten in ihren Ligen gut mit, die Wieslocher strömen wieder zahlreicher zu den Spielen. 

Eine Vereinszeitung wird wieder ins Leben gerufen. Die „VfB-News“ mit einer Auflage von 300 Exemplaren erscheint zu jedem Heimspiel, begeistert die Fans und erweckt den Neid umliegender Vereine. Grund: Frieder Hertzsch (Juniorchef der Druckerei Winter jetzt: Druckhaus Wiesloch) und Diplom-Designerin Petra Wilhelm werfen ihr ganzes technisches Können in die Ausarbeitung.

Der VfB beteiligt sich rege am kulturellen Leben und präsentiert seinen Mitgliedern und den Wieslocher Schlagerfans erstmals die Schlagerparade mit zahlreichen Stars im Palatin. 

 

Bei der Winterfeier wird mit dem jahrzehntelangen, traditionellen Termin gebrochen, da immer mehr Mitglieder diese Zeit für ihren Skiurlaub nutzen. Außerdem verzichtet der VfB auf fremde Künstler und bestreitet – zur Begeisterung aller Anwesenden – das Programm mit Eigenproduktionen. Der Erfolg gibt den Vergnügungsausschuss recht.

Auch auf überregionaler Ebene etabliert sich der VfB. Erstmals in der Geschichte des VfB Wiesloch wird der Verein durch seinen
2. Vorsitzenden Zimmermann im Vorstand des Badischen Fußballverbandes vertreten.

Saison 1996/97

 

Wie schon oft in einem Jubiläumsjahr: ein kleiner Wermutstropfen. Zwar ist der Aufstieg in die Landesliga noch nicht für dieses Jahr geplant, aber durch gute Leistungen und die Erringung der Herbstmeisterschaft wird dieser mögliche Erfolg doch konkreter ins Auge gefasst. Leider schrammen die Aktiven knapp an diesen Erfolg vorbei. Durch die schlechtere Tordifferenz landet der VfB Wiesloch nur auf dem 3. Tabellenplatz, es fehlen zwei Tore, und man verpasst denkbar knapp den Relegationsplatz zum Aufstieg in die Landesliga. Trotzdem sportlich ein gelungenes Jahr, auch die 2. Mannschaft spielt oben mit. Die Jugendabteilung hat eine positive Saison hinter sich: A- und B-Junioren gewinnen jeweils den Kreispokal und überzeugen durch gute Platzierungen in der Landesliga. Die jüngeren Jahrgänge sind ebenfalls im Fußballkreis gut vertreten.

Auch im organisatorischen Bereich und im VfB-Umfeld erwacht der VfB aus seinem Dämmerzustand. Der Förderkreis, lange Zeit im Dornröschenschlaf, wird wieder zum Leben erweckt. Der VfB stellt seine Mitglieder- und Finanzverwaltung endgültig auf PC um. Ein neuer Mannschaftsbus wird angeschafft, die alten Umkleidekabinen werden in Eigenarbeit saniert.

Die Finanzlage entspannt sich aufgrund konsequenter und sparsamer Ausgabenpolitik. Eine alte, aber lange vergessene Tradition des VfB wurden ebenfalls wieder zum Leben erweckt: eine Faschingsveranstaltung, 1997 erstmals wieder durch den VfB organisiert: der 1. Wieslocher Rockfasching.

 

19. – 27. Juli 1997

 

Mit einer Festwoche begeht der VfB Wiesloch sein 90-Jähriges Bestehen. Viel Arbeit steckt der Vergnügungsausschuss und das Festkomitee in die Vorbereitung und Durchführung der Festwoche und in die Ausarbeitung einer Festschrift. In einem Festzelt mit einem Programm für Jung und Alt begeht die VfB-Familie diese Festwoche. Parallel zu den kulturellen Veranstaltungen findet die 3. Wieslocher Stadtmeisterschaft im Wieslocher Waldstadion statt. Erstmals ermitteln auch die AH-Mannschaften der Wieslocher Vereine ihren Stadtmeister. Beide Titel gewann im Jubiläumsjahr der VfB Wiesloch. Mit einem Festakt am Gründungstag im evangelischen Gemeindehaus rundet die Festveranstaltungen zum 90-Jährigen Bestehen ab, Festredner des Abends war „Fußballpfarrer Hans Rensch“.

Saison 97/98

 

Nach der tollen Vorsaison gingen die Verantwortlichen von einem schwierigen Jahr aus. Die Mannschaft sollte verjüngt werden, aber gleichzeitig der Platz der Vorsaison bestätigt werden. In der Hinrunde spielte die erste Mannschaft nicht beständig genug, um, wie im Vorjahr, an der Tabellenspitze mitzumischen. In der Rückrunde machte die Mannschaft von Trainer Michael Tutsch Hoffnung, dass es mit einem Aufstiegsplatz noch klappen könnte. In der Endabrechung stand der VfB Wiesloch wieder auf dem dritten Tabellenplatz.

Für die zweite Mannschaft ging es in dieser Saison, um die Qualifikation für die Kreisklasse B. Mit einem achten Platz hätte der Gang in die C-Klasse vermieden werden können. Äußerst knapp wurde das Ziel mit dem 9. Platz verpasst.

Der Förderverein war sehr rege und unterstützte den VfB Wiesloch durch Materialspenden und Arbeitseinsätze. Ebenso wurde das Vereinsleben durch ein Schachtfest bei Willy Rausch in den Talwiesen belebt.

In der Jugendabteilung erreichten die C-Junioren die Staffelmeisterschaft. Zu Pfingsten fand der 12 Kurpfalz-Cup im Kreis Heidelberg statt. Insgesamt kämpften 130 Mannschaften um den Einzug zu den Finals am Pfingstmontag im Wieslocher Waldstadion. Die A-Junioren des VfB Wiesloch trugen sich in die Siegerliste ein.

Der Jugendabteilung wurde in diesem Jahr noch eine besondere Ehrung zu teil. Der VfB Wiesloch wurde wegen seiner guten Breitenarbeit und der Integration ausländlicher Jugendlicher vom DFB-Förderverein mit einer Jugendgruppe zu einem Zeltlager an die Ostsee eingeladen.

Saison 1998/99

 

In seine vierte Saison ging Trainer Michael Tutsch mit Wunsch nicht als Spieler eingreifen zu müssen. Die Saison ging prima für die 1. Mannschaft los und am fünften Spieltag war die Tabellenspitze erklommen. Diese Tabellenposition wurde bis ins nächste Jahr gehalten. Doch auf der Zielgeraden ging der Mannschaft die Puste aus. Am Ende reichte es nur für den 5. Platz.

Dafür gewann der VfB Wiesloch zum zweiten Mal  in seiner Geschichte den Kreispokal. Das Endspiel fand im Wieslocher Waldstadion gegen den VfB Rauenberg statt. Die Mannen des scheidenden Trainer Michael Tutsch schlug den Nachbarn in der Verlängerung durch Tore von Wilfried Leins (2) und Mario Klug mit 3:2. Die 2. Mannschaft  schaffte den direkten Wiederaufstieg in die B-Klasse. Die Elf von Trainer Frank Kohlroß schoss mit 112 Toren die meisten Tore aller aktiven Mannschaften im Fußballkreis Heidelberg. Die Mannschaft gewann neben dem 2. Platz in der Meisterschaft auch den Offensiv-Pokal der Distelhäuser Brauerei. Der Pokal wurde bei einem  Besuch der Brauerei in Distelhausen übergeben.

In der Jugendabteilung wurde die D-Juniorenmannschaft Vizekreismeister. Die D-Juniorenmannschaft war in diesem Jahr bei einem Gegenbesuch in SK Prostejov (Tschechien). Der Gastgeber weilte schon mehrmals beim Kurpfalz-Cup in Wiesloch. Diese Veranstaltung fand auch in diesem Jahr wie gewohnt statt. Es spielten in diesem Jahr 119 Teams um die Pokale. Die D-Junioren des VfB Wiesloch gewannen den begehrten Kurpfalz-Cup. Die Helmut-Will-Sporthalle, eine Trainingsstätte der Jugendmannschaften im Winter, wurde durch einen Brand zerstört. Das Fehlen dieser Trainingsstätte hatte in den folgenden Jahren erhebliche Auswirkungen auf die Jugendarbeit.

Saison 1999/2000

 

Der Sprung des VfB Wiesloch ins neue Jahrtausend steht sportlich unter einem unglücklichen Stern. Neuer Trainer für die Saison 99/00 wurde Harald Hambrecht aus Sandhausen. Nicht nur der neue Trainer, sondern auch geänderte Rahmenbedingungen sorgten für einen Umbruch in der ersten Mannschaft. Einige Leistungsträger verließen den Verein. Die Verantwortlichen setzten den in den letzten Jahren eingeschlagenen Weg, die Lücken vornehmlich durch Spieler aus der eigenen Jugend zu schließen, fort. In dieser Saison sollte eine junge zukunftsfähige Mannschaft gefunden werden. Doch leider lief in der Vorrunde gar nichts zusammen und die Mannschaft stand im Tabellenkeller auf einem Abstiegsplatz. Die Vorbereitung auf die Rückrunde war auch sehr unbefriedigend und der ehemalige VfB-Spieler Armin Epp übernahm das Traineramt. Mit unveränderter Mannschaft avancierte der VfB zur zweitbesten Rückrundenmannschaft der Bezirksliga und zog den Hals noch aus der Schlinge.

Die 2. Mannschaft litt unter der Talfahrt der ersten Mannschaft. Durch die zahlreichen Abstellungen an die 1. Mannschaft kam der VfB II in Abstiegsgefahr und rettete sich auf den Relegationsplatz. In den Relegationsspielen gegen die SG Wiesenbach war die Mannschaft von Trainer Frank Kohlroß der klare Sieger und schaffte damit den Klassenerhalt in der B-Klasse.

Der VfB Wiesloch erweiterte in diesem Jahr sein sportliches Angebot. Auf Initiative von Petra Wilhelm wird der VfB-Kinderkram ins Leben gerufen. Bewegung und Spiel für Eltern und Kinder ab den ersten Laufschritten bis 3 Jahre wird zuerst angeboten. Im Laufe der Jahre wird der Kinderkram zu einer Erfolgsgeschichte der letzten Jahre. Inzwischen gibt es sogar sportmotorische Übungsangebote für Kinder bis 10 Jahre.

Der Förderkreis veranstaltet erstmalig ein Haxenfest, welches in den nächsten Jahren fester Bestandteil des Vereinslebens wird.

Auch in diesem Jahr wird eine Veranstaltung im Palatin durchgeführt, die die Wieslocher Kulturliebenden hoch erfreut. „Lieder, die von Herzen kommen“ - ein buntes Potpurri von bundesweit bekannten Schlagerstars sorgt für ein volles Haus im Palatin.

Saison 2000/01

 

Es stand nun wieder ein Trainerwechsel an. Robert Baust, ein weiteres VfB Urgestein, übernahm das Traineramt. Robert Baust erlernte das Fußballspiel von der Pieke an beim VfB. Er hielt in den Ausstiegsjahren bis in die Verbandsliga die Abwehr der Aktiven zusammen. Doch wieder hatten einige ältere Spieler den Verein verlassen und wurden durch Jugendspieler ersetzt. 

Die Mannschaft schlug sich beachtlich. Als Tabellenführer ging der VfB Wiesloch in die Winterpause. Doch in der Rückrunde kann die junge Mannschaft nicht mehr mithalten und erreicht einen dennoch hervorragenden 5 Platz.

Die zweite Mannschaft spielt auch in dieser Runde um den Klassenerhalt und belegt in der Endabrechnung Platz 12.

 

Der Förderkreis führt im September 2000 ein Konzert mit der Kastelruther Spatzen auf den Festplatz durch. Das Konzert ist sehr gut besucht, doch die Rechnung geht leider nicht auf.

Eine fast 15-jährige Fußballfreundschaft wurde in diesem Jahr mit dem Besuch der AH-Mannschaft aus Lánycsók (Ungarn) fort gesetzt. Der AH-Spieler Hans Hoffmann knüpfte einst die Kontakte zu seinem Geburtsort. Die ersten Besuche fanden noch zu Zeiten des Eisernen Vorhangs statt.

In der Jugendabteilung wurden nach langer Zeit nicht mehr in allen Altersklassen Mannschaften gemeldet. Doch der 14. Kurpfalz-Cup wurde wieder mit Bravour durchgeführt.

Auf dem Verbandstag des Badischen Fußballverbandes setzt das VfB-Vorstandsmitglied Ronny Zimmermann seine Verbandskarriere fort und wird zu einem der Vize-Präsidenten des Badischen Fußballverbandes gewählt. Der Wieslocher Rechtsanwalt legt aus diesem Grund beim VfB-Wiesloch das Amt des 2. Vorsitzenden nieder und ist im Vorstand zukünftig als Beisitzer vertreten.

 

22. Mai 2001

 

Es war wieder mal ein Fußballbundesligist im Wieslocher Waldstadion zu Gast. Borussia Dortmund trat zum zweiten Mal gegen VfB Wiesloch an. Nach vielen Irrungen und Wirrungen kam es am 22. Mai 2001 nach einigen Terminverschiebungen zu dem einseitigen Kräftemessen. Die Borussia aus Dortmund gewann mit 10:0. Doch der Auftritt war enttäuschend. Trotz anderweitiger Zusage trat der mehrmalige Deutsche Meister mit der halben Regionalliga-Mannschaft an. Die Zuschauer hatten das wohl im Gespür und es kamen nur 2800 anstatt 6000, wie im Jahr 1995. So wurde die Veranstaltung auch finanziell kein Erfolg.

Saison 2001/02

 

Wieder lag eine ereignisreiche Saison vor dem VfB. Die Mannschaft von Trainer Robert Baust hatte einen Fehlstart in die Saison. Nach 5 Spielen fand sich der VfB Wiesloch am Tabellenende wieder. Ein Zwischenspurt brachte den VfB Wiesloch bis zur Winterpause ins Mittelfeld. 5 Tage vor dem Rückrundenstart stand der VfB Wiesloch ohne Trainer da. Robert Baust war zurückgetreten. Die mangelnde Einstellung der Spieler zu Trainings- und Spielbetrieb ließ Robert Baust verzweifeln. VfB Tausendsassa Frank Kohlroß übernahm das Traineramt und führte die Mannschaft ins gesicherte Mittelfeld. Die Runde wurde mit einem 10. Platz abgeschlossen. Die zweite Mannschaft erreichte mit Platz 13 knapp den Klassenerhalt. In der Jugendabteilung erreichte die B-Junioren den Aufstieg in die Kreisliga. Leider gab es in diesem Jahr keine A-Juniorenmannschaft. Der Kurpfalz-Cup fand mit seinen Endspielen wieder in Wiesloch statt. Die Gesamtorganisation verantwortet nun zum 15. Male der alte VfB Recke Herbert Franz.

Der Kinderkram erfreut sich immer größer Beliebtheit bei den Wieslocher Kindern.

Saison 2002/03

 

Mit Michael Keitel übernimmt wieder ein ehemaliger Spieler aus Landesligazeiten als Spielertrainer das Zepter beim VfB Wiesloch. Mit dem Trainer schließen sich weitere neue Spieler dem VfB Wiesloch an. Die Mannschaft wächst nicht zu einer Einheit. Einige aus der Jugend hervorgekommene Spieler des VfB verlassen zur Winterpause den Verein. Die Mannschaft kann sich nicht aus dem Tabellenkeller befreien und stellt den Klassenerhalt erst im letzten Spiel sicher.

Die zweite Mannschaft wurde wieder 13. in der B-Klasse.

Beim beliebten Winzerfest ist der VfB Wiesloch nicht nur bei Wein&Markt aktiv, sondern beteiligt sich auch bei dem wieder durchgeführten Winzerfestumzug. Der VfB Wiesloch ist mit allen Abteilungen vertreten und stellt die größte Gruppe im Zug. Die VfB-Vorstandschaft führt in VfB-Mitarbeitergesprächen rege Diskussionen über Gegenwart und Zukunft des Vereins.

In der Jugend bleibt der Kurpfalz-Cup der Höhepunkt im Jahreskalender. Weiterhin hat der Verein keine A-Junioren im Spielbetrieb. Erfreulich ist, dass die Mitgliederzahl im Kinderbereich deutlich steigt.

Der VfB Wiesloch ist mit einer neu gestaltenden Homepage im Internetzeitalter angekommen.

19.11.2002

 

Der VfB-Kinderkram organisierte ein Konzert mit dem Kinderliedermacher Volker Rosin und viele kamen. Das Palatin war ausverkauft. Rund 800 Kinder und Erwachsene tobten was das Zeug hielt. Über eine Stunde Action, Spaß und fetzige Musik sorgten dafür, dass alle Gäste des VfB die Veranstaltung niemals vergessen würden. Das Organisationsteam um Petra Wilhelm hat ganze Arbeit geleistet.

Saison 2003/04

 

Die Vorzeichen für eine erfolgreiche Saison standen denkbar schlecht. Kurz vor Ende der letzten Saison zieht Michael Keitel seine Zusage für diese Runde zurück. Mit ihm Verlassen einige Spieler den Verein. Frank Kohlroß übernimmt das schwere Erbe. Der VfB-Trainer kann sich auf die Unterstützung aller VfB-ler verlassen. In der schwierigen Situation schnüren die VfB-Spieler Michael Tutsch und Ronny Zimmermann noch mal die Fußballschuhe für die erste Mannschaft. Die Hoffnung Klassenerhalt kann bis zum letzten Spieltag aufrecht erhalten werden. Doch am Schluss steht unter dem Strich der Abstieg in die A-Klasse.

Das Vereinsleben wurde wieder durch einen Vereinsausflug belebt. An einem Wochenende im Februar ging es ins Allgäu. Organisator Rainer Fuchs hatte für alle etwas geboten. Neben Skifahren wurden viele Besichtigungen rund um Oberstdorf angeboten und auch der gesellige Teil für die VfB-Familie kam nicht zu kurz.

Tiefpunkt in der Jugendabteilung: Weder A- noch B-Juniorenmannschaft sind zu Beginn der Runde vorhanden. Durch den Wechsel im Jugendvorstand kam neuer Schwung in die Jugendabteilung. Nach kurzer Zeit wurde eine B-Juniorenmannschaft in den Spielbetrieb nachgemeldet und der Zulauf im Kinderbereich hielt an. Beim VfB Wiesloch spielten in dieser Saison unter anderem sechs F-Juniorenmannschaften. Durch die vielen Jugendmannschaften von den Bambinis bis zu den D-Junioren wird es langsam eng im Wieslocher Waldstadion. Eine Entlastung bringt eine Zusammenarbeit mit dem FC Frauenweiler. 

 

Während der Vorbereitung auf die  WM 2006 in Deutschland wurde der Wettbewerb „Klub 2006 - Die FIFA WM im Verein™“ ins Leben gerufen. Der VfB Wiesloch nahm sehr erfolgreich an diesem Wettbewerb teil. In den vier Aufgaben (die Durchführung einer Trainerschulung auf den Wieslocher Sportstätten, die Abnahme des DfB-Fußballabzeichens, die Gestaltung einer WM-Fahne, sowie die Durchführung eines WM-Tages) erreichte der VfB jeweils die maximale Punktzahl.  Der VfB Wiesloch setzte sich mit 2006 Punkte mit sieben  weiteren Vereinen aus Deutschland an die Spitze der Bestenliste.

Am Tag des WM-Tages in Wiesloch wird der langjährige Spieler und 2. Vorsitzende des VfB Wiesloch Ronny Zimmermann zum Präsidenten des Badischen Fußball Verbandes gewählt.

Eine E-Mail löste in Wiesloch einen bis heute andauernden Fußballboom aus. Im November erreichte die Homepage des VfB Wiesloch eine E-Mail mit dem Inhalt: „Es ist Schade, dass der VfB kein Mädchenfußball hat. Wir sind 16 Mädchen die Fußball spielen wollen“. Der VfB Wiesloch wollte die Chance ergreifen, wie schon bis 1990 vorhanden, wieder eine Frauenmannschaft aufzubauen. Nach der Runde waren es keine 16 Mädchen mehr, sondern über 40 Frauen und Mädchen spielten beim VfB Wiesloch Fußball. 

Saison 2004/05

 

Nach acht Jahren in der Kreisliga und dem Abstieg in die A-Klasse verließen wieder einige Spieler den Verein. Der VfB Wiesloch mit seinem Trainer Frank Kohlroß musste wieder eine neue Mannschaft aufbauen. Die Mannschaft spielte eine Saison ohne Höhen und Tiefen und hatte weder mit dem Aufstieg noch mit dem Abstieg etwas zu tun.

Die zweite Mannschaft konnte in der Endabrechnung zum zweiten Mal nacheinander nicht die rote Laterne in der B-Klasse abgeben.

Der Vereinsausflug geht dieses Mal in die Umgebung von Kitzbühl und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. 

Die Winterfeier im Laurentiussaal war mit ihrem Motto „eine Reise um die Welt“ ein großer Erfolg. Der Saal platzte aus allen Nähten. Die Verantwortlichen mussten sich für die nächste Winterfeier auf die Suche nach einem neuen Veranstaltungsort begeben.

Die VfB-News erscheint als Stadionzeitung im 10. Jahr. Eine großartige Leistung des Redaktionsteam mit Petra Wilhelm, Gudrun Zwirner-Frei, Andreas Frei und Frieder Hertzsch. In den ersten Jahren war auch Ronny Zimmermann Mitglied des Redaktionsteams. 

In der Jugendabteilung ging es weiter aufwärts. Nach 4 Jahren wurde wieder eine A-Junioren-Mannschaft aufgestellt. Die C-Junioren wurden Meister und stiegen in die Kreisliga auf. Die D-Junioren verpassten denkbar knapp das Finale zur Kreismeisterschaft. Bei dem 18. Kurpfalz-Cup wurde erstmalig ein C-Juniorinnen-Turnier im Wieslocher Waldstadion ausgespielt. Die Jugendabteilung wurde für den letztjährigen WM-Tag mit einem Anerkennungspreis des Toto-Lotto-Jugendförderpreis ausgezeichnet.

Das Highlight im Jugendbereich war die Ausrichtung der „Badischen Hallenjuniorenmeisterschaft“. Das Organisationsteam um Jugendleiter Dirk Hofer hatte ganze Arbeit geleistet. Der Verband sprach dem VfB Wiesloch für die Organisation und Durchführung der Meisterschaft ein Lob aus.

Der VfB-Kinderkram führt erneut mit großem Erfolg ein Konzert mit Volker Rosin im Palatin durch. Ein Ski-Ausflug ins Allgäu rundet das Angebot des Kinderkrams ab.

Die Mitgliederzahl erhöht sich durch den steten Zuwachs in der Jugendabteilung, Kinderkram und beim Frauen- und Mädchenfußball auf über 900.

 

Saison 2005/06

 

Nach zwei Jahren in der Kreisklasse A feiert der VfB Wiesloch wieder einen Aufstieg. Dem neuen Spielausschuss unter Leitung von Volker Rehn gelingt es, den aus der VfB-Jugend hervorgekommenen und ehemaligen VfB-Verbandsligaspieler Rafael Hermida  als Spielertrainer zu verpflichten. Mit ihm schließen sich einige neue Spieler dem VfB an. Nach einem etwas zähem Beginn kann sich der VfB Wiesloch an der Spitze festsetzen und wird Herbstmeister. Die Rückrunde wird als Tabellenzweiter abgeschlossen und nach 2 Jahren in der A-Klasse steigt der VfB wieder in der Kreisliga auf.

Die zweite Mannschaft schlug sich ebenfalls besser als in den Jahren zuvor. Doch mit der Qualifikation zur neueingeführten eingleisigen B-Klasse hat die Mannschaft schlussendlich nichts zu tun.

Eine Ära geht mit dem Pächterwechsel im VfB-Clubhaus zu Ende. Nach über 25 Jahren geben Regina und Volker Boch die Bewirtung des VfB Clubhaus auf und gehen in den wohlverdienten Ruhestand.

Die VfB-News wird nach zehn Jahren als Stadionzeitung in eine Vereinzeitung umgewandelt und erscheint nun in 6 Ausgaben über das Jahr verteilt. Diese Form soll die Mitglieder verstärkt über das Vereinsleben informieren.

Die Jugendabteilung setzt ihre positive Entwicklung fort. Erstmalig nach sechs Jahren bestreiten in allen Jugendaltersklassen Mannschaften die gesamte Saison. Die B-Junioren setzen mit der Meisterschaft und dem Aufstieg in die Kreisliga ein Ausrufezeichen. Der Aufwärtstrend und Zuwachs ist bei den Mädchen- und Frauenmannschaften ungebrochen. Auch im 19. Jahr war der VfB Wiesloch als Ausrichter beim Kurpfalz-Cup dabei. Die Sportplatzsituation wird immer angespannter. Die Kapazitäten auf den Sportplätzen der Wieslocher Kernstadt sind erschöpft. Er gibt immer häufiger Zwist zwischen den Mannschaften, weil einfach zu wenig Trainingsstätten zur Verfügung stehen. Eltern von Jugendspielern bingen ihren Unmut über die Sportplatzsituation in einigen Leserbriefen in der Wiesloch Woche und Rhein-Neckar-Zeitung zum Ausdruck.